75 Jahre Bügellift
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- Schneewurm
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75 Jahre Bügellift
In 10 Tagen ist es so weit, der gefürchtete Bügellift feiert seinen 75. "Geburtstag"
(siehe Bild Zeitungsausschnitt der Abendzeitung vom letzen Freitag)
Die Mutprobe am Hang!
Immerhin vermochte da im Artikel der Schreiber der Abendausgabe der grössten Schweizer Tageszeitung die Tatsachen klar den Leuten wieder in Erinnerung zu rufen:
"Denn früher war man erst dann ein echter Skifahrer, wenn man auf einem total vereissten Skilifttrasse lebend und ohne rauszufallen oben ankam. Heute gibt es ja nur noch Sessellift. Alles Weicheier."
Das Bild zeigt Prinz Bernhard aus Holland, wie er 1946 an steileren Gefielden von Wengen elegant zuoberst den Lift eines vereisten Trasses an einem Frühlingstag verlässt. Ob dies so wohl heut zu Tage z.B. ein Ossenbrügger es auf dem Board auch noch bis dahin hoch schaffen würde?
Beispiel 1:
Heute sitzt's sich bequem den Berg hoch. Um möglichst auch jedem nicht so geübten Sportfreak den Winterspass zu ermöglichen, wurden immer mehr im Landschaftsbild sehr störende Umlauf-Gondelbahnen und Sessellifte erstellt. Warauf sowas hinausführt, konnte ich im Bericht anlässlich meiner letzten Freikarte für Davos-Klosters Mountains gut aufzeigen!
(Siehe hier, 3. Bild) Am absolut ordinären Skilift Brämbuel am Jakobshorn, da wo jeder einheimische 5-jährige Knirps mit seiem 4-jährigen Schwesterlein an der Seite auf ihren kleinen Skiern problemlos regelmässig den Zenit erreichen, wurde der ganze Liftzugang mit Warnung geradezu zugekleistert! Wie lange es geht, bis auch dieser etwas längere und wenig steilere Bügelskilift durch einen Sessellift ersetzt wird, weiss ich nicht, wohl schon bald!
Die Kehrseite: An einigen Orten ist der Pistendienst schon jetzt damit beschäftigt im Schnitt täglich bis zu einem Dutzend überforderte Touristen mit einem Pisten-Fahrzeug aus den Hängen rauszuschaffen.
Beispiel 2:
Am Sonnenberg, mit 2400 Höhenmetern ehemals der König der schönsten Skitouren-Abfahrten Europas, gab es vor 10 Jahren noch einen richtigen Bügel-Skilift. Auf 2.5 km Länge wurden 600 Höhenmeter überwunden, also auf einer längeren Strecke als an beiden Sektionen zusammen am Rettenbach in Sölden. Dazu kam eine Windexponiertheit die das oft schräg abfallende Trasse so richtig schön vereisen lies. Der Skilift zog den Fähigen auch bei steifsten Seitenwind über eine nicht enden wollende Zeit über das ruppige Trasse hoch.
Heute steht da am Piz Sol eine Sesselbahn, die den Gast in höchster Bequemheit geschützt mit Windschutzhauben hoch hieft. Allerdings fährt diese Sesselbahn bei starkem Wind nicht und die Gäste ziehen sich dann schnell in die Restaurants zurück.
Ganz im Gegenteil zur Meisterung von anspruchsvollen Bedingungen wie einst da oben, verfilmen heut zu Tage Snowboardfirmen ihre Videos für neue Boards, mit Namen wie "Bastard". Die neue Bequemlichkeit ermöglicht nun Filme zu drehen wie hier angetippt, oder neuere und auch dank breiten Lattenzäunen, welche das wegwehen des Schnees von der Piste verhindern (gut ersichtlich unter der Sonne). Wie gerne man eben zur Zeit spektakulär Bilder, in einem geschützten Rahmen gedreht, auf breiten und perfekt gewalzte Pisten wie auf Gletschern oder von komplett planierten Bergen in den USA, generieren will.
Merke:
Wenn Mut und Können verblasst,
Langeweile das Snowboarden erfasst!
(siehe Bild Zeitungsausschnitt der Abendzeitung vom letzen Freitag)
Die Mutprobe am Hang!
Immerhin vermochte da im Artikel der Schreiber der Abendausgabe der grössten Schweizer Tageszeitung die Tatsachen klar den Leuten wieder in Erinnerung zu rufen:
"Denn früher war man erst dann ein echter Skifahrer, wenn man auf einem total vereissten Skilifttrasse lebend und ohne rauszufallen oben ankam. Heute gibt es ja nur noch Sessellift. Alles Weicheier."
Das Bild zeigt Prinz Bernhard aus Holland, wie er 1946 an steileren Gefielden von Wengen elegant zuoberst den Lift eines vereisten Trasses an einem Frühlingstag verlässt. Ob dies so wohl heut zu Tage z.B. ein Ossenbrügger es auf dem Board auch noch bis dahin hoch schaffen würde?
Beispiel 1:
Heute sitzt's sich bequem den Berg hoch. Um möglichst auch jedem nicht so geübten Sportfreak den Winterspass zu ermöglichen, wurden immer mehr im Landschaftsbild sehr störende Umlauf-Gondelbahnen und Sessellifte erstellt. Warauf sowas hinausführt, konnte ich im Bericht anlässlich meiner letzten Freikarte für Davos-Klosters Mountains gut aufzeigen!
(Siehe hier, 3. Bild) Am absolut ordinären Skilift Brämbuel am Jakobshorn, da wo jeder einheimische 5-jährige Knirps mit seiem 4-jährigen Schwesterlein an der Seite auf ihren kleinen Skiern problemlos regelmässig den Zenit erreichen, wurde der ganze Liftzugang mit Warnung geradezu zugekleistert! Wie lange es geht, bis auch dieser etwas längere und wenig steilere Bügelskilift durch einen Sessellift ersetzt wird, weiss ich nicht, wohl schon bald!
Die Kehrseite: An einigen Orten ist der Pistendienst schon jetzt damit beschäftigt im Schnitt täglich bis zu einem Dutzend überforderte Touristen mit einem Pisten-Fahrzeug aus den Hängen rauszuschaffen.
Beispiel 2:
Am Sonnenberg, mit 2400 Höhenmetern ehemals der König der schönsten Skitouren-Abfahrten Europas, gab es vor 10 Jahren noch einen richtigen Bügel-Skilift. Auf 2.5 km Länge wurden 600 Höhenmeter überwunden, also auf einer längeren Strecke als an beiden Sektionen zusammen am Rettenbach in Sölden. Dazu kam eine Windexponiertheit die das oft schräg abfallende Trasse so richtig schön vereisen lies. Der Skilift zog den Fähigen auch bei steifsten Seitenwind über eine nicht enden wollende Zeit über das ruppige Trasse hoch.
Heute steht da am Piz Sol eine Sesselbahn, die den Gast in höchster Bequemheit geschützt mit Windschutzhauben hoch hieft. Allerdings fährt diese Sesselbahn bei starkem Wind nicht und die Gäste ziehen sich dann schnell in die Restaurants zurück.
Ganz im Gegenteil zur Meisterung von anspruchsvollen Bedingungen wie einst da oben, verfilmen heut zu Tage Snowboardfirmen ihre Videos für neue Boards, mit Namen wie "Bastard". Die neue Bequemlichkeit ermöglicht nun Filme zu drehen wie hier angetippt, oder neuere und auch dank breiten Lattenzäunen, welche das wegwehen des Schnees von der Piste verhindern (gut ersichtlich unter der Sonne). Wie gerne man eben zur Zeit spektakulär Bilder, in einem geschützten Rahmen gedreht, auf breiten und perfekt gewalzte Pisten wie auf Gletschern oder von komplett planierten Bergen in den USA, generieren will.
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- Skilift-75a.jpg (58.12 KiB) Viewed 6157 times
Gliding on Snowboards,
like Pogo, Kessler, Virus, Hot, Nidecker and others,
from 151 up to 183 cm and 14 to 27.4 cm width,
covering any kind of shapes with
any kind of boots and bindings.
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from 151 up to 183 cm and 14 to 27.4 cm width,
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Wenn ich mir das Foto so anschaue, werd' ich den Eindruck nicht los, dass der Photograph moeglicherweise den exakten Moment der Defloration der Herren Prinzen seitens Buegelliftes abgelichtet hat.
Jetzt stellt sich aber die Frage, wer da so professionell auf den Ausloeser gedrueckt hat!
Schneewurm, Du machst doch immer so schoene Fotos (ernst gemeint!), sachma' was...



Jetzt stellt sich aber die Frage, wer da so professionell auf den Ausloeser gedrueckt hat!
Schneewurm, Du machst doch immer so schoene Fotos (ernst gemeint!), sachma' was...

- Schneewurm
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Wer da auf den Auslöser gedrückt hat, entzieht sich meiner Kenntniss. Aber dazumals knippste man nicht so leichtsinnig in der Botanik rum, wie man es heute macht.
Also Heute vor genau 75 Jahren, am 23. Dezember lief der Lift probehalber. Am 24.12. offiziell. Am Lift waren vorerst lediglich J-Bügel angebracht, welche nur 1 Person pro Bügel hoch zogen. Der Davoser Jack Ettinger hatte dann die durchschlagende Idee, einen T-förmige Doppelbügel einzusetzen. Im Folgejahr konnte damit der neue "Sie- und Er-Lift" die maximale Förderleistung von 170 Pers./h auf 300 Pers./h erhöhen. Vergleich: Moderne 8er-Sesselbahnen transportieren 4.000 Personen in der Stunde den Berg hoch.
Mehr zum Thema Lifteln auch hier, und folgende.
Also Heute vor genau 75 Jahren, am 23. Dezember lief der Lift probehalber. Am 24.12. offiziell. Am Lift waren vorerst lediglich J-Bügel angebracht, welche nur 1 Person pro Bügel hoch zogen. Der Davoser Jack Ettinger hatte dann die durchschlagende Idee, einen T-förmige Doppelbügel einzusetzen. Im Folgejahr konnte damit der neue "Sie- und Er-Lift" die maximale Förderleistung von 170 Pers./h auf 300 Pers./h erhöhen. Vergleich: Moderne 8er-Sesselbahnen transportieren 4.000 Personen in der Stunde den Berg hoch.
Mehr zum Thema Lifteln auch hier, und folgende.
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from 151 up to 183 cm and 14 to 27.4 cm width,
covering any kind of shapes with
any kind of boots and bindings.
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Passen dazu die Hommage an den Skiliftbügelgeber, wie es sie leider immer weniger gibt.
http://www.skiliftbuegelgeber.ch/1_anfang_sound.html

http://www.skiliftbuegelgeber.ch/1_anfang_sound.html
cu
Marcus
Marcus
Dort wo Bügellifte sind ist in den Skigebieten am wenigsten los.joemzl wrote:Ooooooooooohhhhhhhh, kann es einen schöneren Beruf als Skiliftbügelangeber geben?![]()
Stimmt, man sollte alle Sessel und Gondeln wieder abschaffen.![]()
Gutes Beispiel ist Elsigenalp. Nur Schlepper, relativ wenig Leute.
Ist zwar wirklich ein Krampf, Hardboot und Schlepper, aber für `nen halben Tag geht´s.
cu
Marcus
Marcus