Richtig: Hör mal, die Bindung ist total geil, behalt die nur!
Aber nicht unbedingt als Bindung für das Virus-Board!
Es handelt sich um ein Burton Carrier Bindung, wie sie im Winter 1999/2000 zu DM 229.- z.B. bei Board-Sport Möhne-Sport-Zentrum in Möhnesee (+), oder bei Titus in Münster, z.B. bei NoLimit in Bielefeld und evtl. auch bei Power House Trend Sports in Essen dazumals zu kaufen war.
Was schreibt uns Burton zur Carrier 2000:
Komfort, Funktion und geringstes Gewicht - Für geschnittene Schwünge und entspanntes Riding haben wir eine simple Lösung konstruiert:
- Leichte und bruchfeste Composite-Grundplatte mit integriertem 2° Canting.
- 5 mm Federstahlbügel mit werkzeugfreier Verstelmöglichkeit
- 3D & 4x4 Disk inklusive
Der grosse Vorteil der Bindung ist wohl die schnelle Grössenverstellung, also ideal für den Verleih, oder wenn Du selbst eine allgemeine, einfach einsetzbare Reserve-Bindung für die ganze Familie und Bekanntenkreis benötigst.
Für das schmale Virus Snowboard ist die Bindung, gerade bei Deinem Körper-Gewicht, dazu mit 2° Canting, wohl nicht wirklich das Ideal. Für leichtere Personen bis ca. 70 kg, in Benutzung mit etwas breiteren (19-24 cm) und kürzeren Boards aber schon. Also so wie es Burton auch angibt, richtig ideal für ein entspanntes Riding und Carving auf dazu geeigneten Boards.
Der Begriff "entspanntes Riding / Carving" schliesst allerdings ein sehr bodenebenes fahren überhaupt nicht aus!
Den Bindungen von sehr schmalen Brettern sollten die Cantings entfert werden und allenfalls Anpassungen mit Shift-Keilen vorgenommen werden (vorne Zehen oder hinten Fersen erhöhen).
Bei Boards mit lediglich 17-cm und daruter Tailen-Breite sollte die Bindung möglichst wenig, im Idealfall gar kein (*), seitliches Spiel/Flex haben. Dem kommt ein Intec- (z.B. von F2, Head/Blax) oder Burton-Physics- (vorne und hinten, benötigt speziellen Burton-Schuh) Step-In System am nächsten. Allenfalls kann eine sehr Torsionssteife normale Bügelbindung (z.B. SnowPro Race / Race Ldt, Völkl Tiger-Force), mit welcher man den Schuh sehr hart einspannt (was allerdings wieder zu Material-Überbelastungen führen kann) als Lösung auch hilfreich sein. Die angesprochenen DeeLuxe/Raichle X-Bone-Bindung ist fersenseitig viel zu breit gebaut und passt nicht auf solch ein schmales Board. Die F2-Proflex Titanflex dürfte etwas mehr Seitenflex bieten als die Titanium und macht vorallem das Board, gegenüber der Titanium weniger schnell kaput, näheres auch hier:
viewtopic.php?p=45699#45699
Die F2-Proflex Titanium ist eben ein Boardkiller schlechthin, zumindest was nicht-F2-Boards anbelangt. Warum F2-Proflex diese, ausser in der Kosmetik, seit Jahren nicht mehr veränderte Bindung, diesbezüglich nie verbessert hat, ist für mich unverständlich.
Ob ein Carven mit lädierten Extremitäten auf sehr schmalen und evtl. härteren Board-Bindungs-Schuh-Systemen wirklich das Anzustrebende ist, wage ich zu bezweifeln.
Ein sehr gutes anpassen mit Heel- und Toe-Lift (Shift-, Canting-Platten bei F2-proflex, Snowpro/Völkl -Bindungen beiliegend) kann hilfreich sein, vergrössert aber infolge der vergrösserten Hebelwirkungen (ebenfalls die höherer Titanflex) auch die einwirkenden Kräfte (je höher man steht, desto mehr!).
Ach ja, Abspecken hilft übrigens immer, um den Körper von zu grossen Kräften zu entlasten und dabei ist Abspecken in der Regel enorm billig zu haben! Oder andersrum gerechnet, hilft Dir ein richtiges und gezieltes, aber moderates Abspecken den Mehrbetrag zur teureren, aber sehr harten Catek Bindung, oder zu einer Bomber Bindung zu finanzieren.
Nebenbei: Kurze, in der Härte dem Körpergewicht angepasste, etwas breitere Boards, in Verbindung mit moderaten Bindungswinkeln sind sehr viel energiesparender zu Fahren und belasten die Gelenke und Bänder des Fahrers um Einiges weniger. Ferner sind diese, gerade bei aufgeschütteter Piste, bei Verwendung eines eher kleinen Nose-lifts, sogar laufruhiger/kontrollierbarer zu fahren als sehr lange Boards.
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(*) nur möglich bei kundenspezifisch hergestellten Step-In-Bindungen. Ferner können solche Custom-Bindungen, gerade bei schmalen Boards, 10° flacher gestellt werden, ohne dass was übersteht!
(+) welche, wie ich gerade auf deren Webseite unter Schnäppchen entdeckt habe, noch den tiefschneetauglichen, hervorragenden Freecarver, ein Nidecker Spectra 172 (1999/2000) zu Euro 199.- anbieten (Breite 22.1 cm, Radius 9 m, Kantenlänge 139 cm, CAP-Vollholzkern), also gerade ideal für die Burton-Bindung. Sicherlich ist dies nicht das Board, um nach Sölden zu fahren um es dann da an der Schirmbar auszustellen, dafür bist Du nun ja schon ausgestattet. Viel eher ist es ein Freecarver um ein bisschen damit Snowboard fahren zu gehen und um auch
mal die Kante zu geben wie im unten angehängeten Bild gut zu sehen ist, was allerdings etwas an mehr Sportlichkeit abverlangt, als mit einem Board in der Hand an die Schirmbar zu marschieren.