Allgemeine Frage zu Canting Pads

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Krishi082
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Allgemeine Frage zu Canting Pads

Post by Krishi082 » Wednesday 15 April 2009, 21:30

Hallo!

Da ich neu in diesem Forum bin und dies mein erster Beitrag ist, bitte ich im Voraus um Nachsicht für den Fall, dass es diesen Thread schon geben sollte.

Aber nun erst einmal meine Frage in kurzer Form: Welchen Sinn und Zweck haben die sogenannten Canting Pads?

Und nun dieselbe Frage in etwas ausführlicher, spezialisierter Form:
Ich bin jetzt zarte 27 Jahre alt und bin im Alter von 14 Jahren von Ski auf Snowboards umgestiegen. Zu meinem Glück habe ich die damalige Mode, von Ski auf Softboots umzusteigen, nicht mitgemacht und habe diese Entscheidung noch nie bereut. Jedoch steht man da in seinem Freundeskreis bis heute ja relativ alleine da, was aber vollkommen in Ordnung geht (...nur tote Fische schwimmen mit dem Strom... :wink:).

Jedenfalls habe ich mich dieses Jahr dazu entschieden mein altes, für mich eigentlich viel zu kurzes Nidecker Tracer (bitte nicht lachen) in die Restmülltonne zu geben und mir ein neues Brett zuzulegen. Nachdem ich vor etwa 1 1/2 Jahren in Sölden ein Virus Brett in Aktion gesehen habe, war es um mich geschehen und es war von da an klar, was es wohl werden würde...

Lange Geschichte, kurzer Sinn: Ich habe mir vor kurzem ein Virus Tantalus angeschafft. Ich denke mit meinen 90 +/-3 kg und 1,87m Körpergröße passt das ganz gut.

Jedenfalls fehlt mir jetzt noch die passende Bindung dazu und nach dem Durchstöbern der extremcaring.com Seite, werde ich mir wohl die F2 Race Titanium besorgen. Allerdings habe ich ein kleines gesundheitliches Problem:

Vor etwa 10 Jahren hatte ich einen Bänderriss, wodurch mein linker Fuß nicht mehr so flexibel ist und ich seitdem Probleme habe, in die Knie zu gehen. Da ich Goofy fahre ist dies immer mit ein Grund, weswegen mein linkes Bein recht schnell ermüdet. Nun habe ich hier von diesen Canting Pads/Keilen erfahren und stelle mir durchaus vor, dass ich damit meine Ferse etwas nach oben stellen und mein "verkrüppeltes" Bein somit insgesamt etwas ausgleichen kann.

Denke ich da richtig oder stelle ich mir die Dinger vollkommen Falsch vor?

Freue mich schon auf die hilfreichen Antworten und noch ein Dank zum Schluss:

Toll, dass es doch noch ne Community für die ganzen Carving Verrückten gibt... Weiter so!

Gruß,
Krishi

Ps.: Noch mal meine Daten übersichtlich zum Mitschreiben:
Größe: 1,87m
Gewicht: Momentan 93 kg, hoffentlich bald unter 90 kg.
Board: Virus Tantalus
Bindung in Zukunft: F2 Race Titanium
Boots: Deeluxe Track 325

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richard1
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Post by richard1 » Wednesday 15 April 2009, 22:48

Zunächst mal herzlich willkommen Krishi!

Zur Sache: man unterscheidet bei den diversen Keilen der F2-Bindungen in Canting, Heellift und Toelift.
Die Cantingkeile sind dazu da, die Beine quer zur Bindungslängachse nach innen zu verstellen. Die Toelift bzw. Heellift - Keile heben die Zehen bzw. die Fersen an.

Je nach Bindungswinkel und Beinkrümmungen kannst du die Teile beliebig kombinieren.
Als Ausgangspunkt für das Feintuning hat sich oft das folgende Grundsetup bewährt:

Das Tantalus ist ja ein relativ schmales Board und erfordert je nach Schuhgröße recht steile Bindungswinkel. Die Bindungswinkel stellt man zuerst beim hinteren Fuß so ein, dass der Boot weder auf der Frontside noch auf der Backside über die Brettkante drübersteht.
Dann stellst du die vordere Bindung um ca. 5-7° steiler.
Bei deinem Körpergewicht und -größe wirst du vermutlich auch normale Herrenschuhgrößen von über 44 haben, oder?

Deine Bindungswinkel werden also irgendwo bei 60-70° hinten und ca. 65-77° vorne zu liegen kommen.
Bei diesen doch recht steilen Winkeln wird allgemein kein Canting mehr verwendet.

Weiterer Punkt zum perfekten Setup ist die Wahl des richtigen Stance.
Dazu montierst du die Bindung mit dem zuvor ermittelten Winkeln zunächst mal in die jeweils mittleren Inserts. Dann ziehst du dir die Boots an und stellst dich mal in die Bindung. Die Vorlage der Boots dabei zumindest hinten komplett offen lassen.

Dann geh mal ein wenig in die Knie und spürst wie sich das anfühlt. Hast du das Gefühl, zu wenig Platz für deine Kronjuwelen zu haben, dann vergrößere den Stance in dem du die vorder Bindung nach vorne und die hintere Bindung im je einen Insertabstand nach hinten versetzt.

Dann stell dich noch mal rein und Versuch in die Knie zu gehen. Im Trockentraining daheim wirst du das Gefühl haben, dass das hintere Bein nich genügend tief kommt, weil der Boot das nicht mehr zuläßt und du deshalb nicht tief genug runterkommst. Wenn dem so ist, dann montiere an der hinteren Bindung den Heellift.

Mit diesem Grundsetup kommen 95% aller Fahrer fürs erste ganz gut zurecht.

Das wichtigste beim richtigen Setup ist, dass du ohne Verspannung der Kniegelenke tief in die Knie gehen kannst. Schmerzfreies Fahren ist das um und auf.

Also Viel Glück bei deinen Versuchen und berichte wie es dir ergangen ist.
lg
Richard

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Pace
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Post by Pace » Thursday 16 April 2009, 11:28

Hallo Krishi

vermutlich wird Dein Stance so bei 53cm liegen
Bindungswinkel wohl eher 70°+ hinten und +-80° vorne

ich fahre auf einem Tantalus/ Gladiator schon 70/75° mit Mondopoint 255 bei einem Raichle 325.

wie auch immer, bei solchen Winkeln keine Cantings mehr.
Toe oder Heelift ist Geschmacksache, probier es aus.
ich habe jeweils 2 canting keile übereinander gelegt und so einen 5mm Toe und Heellift eingebaut.

ich würde dir DRINGEND zur F2 titanFLEX Bindung raten und nicht zur Titanium.
oder besser gleich zur CATEK os2 Bindung


Das Tantalus hat schöne variable Radien und wird durchaus sehr über die Nose gefahren wenn Du den Carve eng zumachen willst,
daher bitte nimm eine Bindung die das Board flexen lässt und keine Titanium.
ich bin wie ich bin, die einen kennen mich, die andern können mich. (ehm. Bundeskanzler Adenauer)

Krishi082
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Post by Krishi082 » Thursday 16 April 2009, 18:36

Erst mal vielen Dank ihr beiden!

Endlich habe ich wirklich verstanden, wo die Unterschiede zwischen Canting Pads, Toe und Heel Lifts liegen und bin äußerst dankbar dafür. Dass ein Canting Pad bei steilen Bindungseinstellungen ziemlicher schwachsinn ist, macht somit natürlich Sinn und ich werde wohl auf Heel Lifts zurückgreifen.

Sind diese ganzen Zusatzsysteme eigentlich universell oder kocht da jeder Hersteller sein eigenes Süppchen? Wo bekommt man die am Besten her, wenn man nicht gerade in Sölden wohnt, sondern wie ich, aus dem Ruhrgebiet kommt und Carvingboard-verkaufende-Spezialläden nicht gerade in der Nähe sind? Wahrscheinlich Internet, oder? Hab natürlich gesucht, bin aber wahrscheinlich zu blöd dafür. ('n Link wär also net schlecht...)

Dass die Boots (Schuhgröße ca. 44/45) schön auf und nicht über dem Brett stehen sollen erklärt sich von selbst; war bis jetzt auch nie anders...
Deswegen bin ich im Nachhinein auch froh, dass ich mich doch für das Tantalus und gegen das Black Death entschieden habe. Das Tantalus und mein altes Brett trennen somit also nur 3 cm in der Breite.

A propos altes Brett: Ich habe hier im Forum gelesen, dass viele auf ihre alte Bindung schwören und die ja quasi Jahrzenhte lang fahren (sofern sie das durchstehen). Ich hab ne Burton Bindung, weiß aber leider nicht mehr wie die sich mal genannt hat und das Internet spuckt auch nicht wirklich brauchbare Informationen raus. Sie ist an den Seiten jedenfalls grau und die Plattform für die Boots ist weiß. Außerdem ist es keine Intec. Falls die jemand kennen sollte: Ist die gut und könnte man die einfach weiter verwenden? Ist soweit nichts dran...

Und nun zu den Bindungstipps: Es hat ja vielleicht was mit fehlendem Vertrauen zu tun, aber ich bin ja eigentlich so gar kein Freund von Intec Bindungen und habe feststellen müssen, dass es die Titanflex wohl nur als solche gibt, oder? Die Catek ist sehr interessant, aber leider auch sehr sehr teuer... (sieht aber auch zugegebenermaßen verdammt geil aus)
Gibts noch ne 3. Möglichkeit?
Ich weiß, dass das Thema hier schon heiß diskutiert wurde und jeder da seine ganz eigenen Ansichten hat. Aber du (Pace) fährst ja schließlich das gleiche Brett, also bekommen deine Hinweise auch ne stärkere Gewichtung :bravo:.
Ansonsten muss ich halt wirklich mal darüber nachdenken, ob ich mich nicht doch zu ner Intec überreden lasse oder in den sauren Apfel beiße und mir die Catek mit zwei dicken, sicheren Bügeln hole...

So, das wars dann erst mal...

Noch mal vielen Dank für die schnellen Antworten und die super Tipps.

Ach ja, an Richard: Das mit dem Berichten wird wohl erst mal nichts... Bis zum Saisonende in Kürze komme ich nicht mehr in die Berge und in ne Skihalle, wovon wir hier mitlerweile ganze zwei in näherer Umgebung haben, bringen mich mit diesem Brett keine zehn Pferde... :naughty: Man hat ja schließlich auch seinen Stolz...

Gruß,
Krishi

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frunobulax
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Post by frunobulax » Friday 17 April 2009, 9:40

post mal ein foto von deiner bindung

Acid800
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Post by Acid800 » Friday 17 April 2009, 12:30

Sichderheitsproblem bei Intec:
Soweit ich weiß, ist die Intec-Bindung, nach dem Einrasten des Intec-Heels in die Bindung, nicht weniger sicher als eine herkömmliche Bügelbindung.
Bzw war bei den mir bekannten Bindungsbrüchen immer der Bügel betroffen.
Beim einsteigen sollte aber geprüft werden, ob die Ferse arretiert ist. (Druck in beide Richtungen quer zur Bindungslängsachse, fertig)
Sicherheit sollte dich also nicht zum bücken veranlassen. Fehlender Sideflex kann allerdings ein Grund sein.
Wobei dieser bei oben genannten Bindungswinkeln idr wenig gefragt ist.
(von Reichle X-Bone solltest du die Finger lassen)

Bezugsmöglichkeiten:
http://www.freecarve.de/shop/Bindungen: ... 12465f00fe
http://www.carversparadise.com/plattenb ... 31a18679ec
http://www.bomberonline.com/store/bindings/
F2 gibts meist rellativ preiswert bei Ebay.

Lift/Canting:
Klar kocht hier jeder sein eigenes Süppchen.
F2 leifert Cant/Lift mit.
Bomber TD wird mit entsprechendem Cant/Lift Winkel gekauft.
Catek ist frei adjustierbar
Rest ka


IBEX ist als Bügelbindung erhältlich, günstig und sollte der Tante auch nicht das Genick brechen.

Krishi082
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Post by Krishi082 » Wednesday 22 April 2009, 18:55

So, hab mir endlich mal die Zeit genommen, meine Bindung abzumontieren und ein paar Fotos zu machen.

Wenn mir jetzt jemand sagen würde: "Hör mal, die sind total geil, behalt die", mache ich das. Ansonsten kauf ich mir ne neue.
Möchte nur mal ne Meinung zu der Bindung haben.

Ach ja, für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich die behalten soll:
Gibt es dafür vorher erwähntes Zubehör?

Bin schon nahe dran, mich für ne Intec zu entscheiden. Bei den steilen Bindungseinstellungen fällt einem das Bücken ja auch nicht leichter und man wird ja schließlich nicht jünger...

Gruß,
Krishi...
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joemzl
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Post by joemzl » Friday 5 June 2009, 20:20

Krishi082 wrote: Bei den steilen Bindungseinstellungen fällt einem das Bücken ja auch nicht leichter und man wird ja schließlich nicht jünger...
sagte der 27-jährige Hüpfer.
Meine Güte, da muß ich mit meinen 45 Jahren wohl bald mit Krücken fahren. :silly:

Wie ist denn ansonsten Stand der Dinge?
So schlecht ist die Burton nicht und aufrüsten lässt sie sich mit einem speziellen Cantingkeil von Burton.
Für das Board ist sie auch gängig, solange Du nicht zu aggressiv fährst.
Allerdings - ich lege ja nicht gerade den größten Wert auf das Ausssehen des Setups,
aber diese Burton auf einem Tantalus ist ungefähr so, wie einen Porsche mit alten Käfersitzen auszustatten. :?
Der Vorschlag mit der Intec Ti Flex war gar nicht so schlecht. Favorisiere ich für mich als Oldie auch. 8)
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Schneewurm
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Post by Schneewurm » Saturday 6 June 2009, 9:41

Richtig: Hör mal, die Bindung ist total geil, behalt die nur!
Aber nicht unbedingt als Bindung für das Virus-Board!

Es handelt sich um ein Burton Carrier Bindung, wie sie im Winter 1999/2000 zu DM 229.- z.B. bei Board-Sport Möhne-Sport-Zentrum in Möhnesee (+), oder bei Titus in Münster, z.B. bei NoLimit in Bielefeld und evtl. auch bei Power House Trend Sports in Essen dazumals zu kaufen war.

Was schreibt uns Burton zur Carrier 2000:
Komfort, Funktion und geringstes Gewicht - Für geschnittene Schwünge und entspanntes Riding haben wir eine simple Lösung konstruiert:
- Leichte und bruchfeste Composite-Grundplatte mit integriertem 2° Canting.
- 5 mm Federstahlbügel mit werkzeugfreier Verstelmöglichkeit
- 3D & 4x4 Disk inklusive

Der grosse Vorteil der Bindung ist wohl die schnelle Grössenverstellung, also ideal für den Verleih, oder wenn Du selbst eine allgemeine, einfach einsetzbare Reserve-Bindung für die ganze Familie und Bekanntenkreis benötigst.

Für das schmale Virus Snowboard ist die Bindung, gerade bei Deinem Körper-Gewicht, dazu mit 2° Canting, wohl nicht wirklich das Ideal. Für leichtere Personen bis ca. 70 kg, in Benutzung mit etwas breiteren (19-24 cm) und kürzeren Boards aber schon. Also so wie es Burton auch angibt, richtig ideal für ein entspanntes Riding und Carving auf dazu geeigneten Boards.
Der Begriff "entspanntes Riding / Carving" schliesst allerdings ein sehr bodenebenes fahren überhaupt nicht aus!

Den Bindungen von sehr schmalen Brettern sollten die Cantings entfert werden und allenfalls Anpassungen mit Shift-Keilen vorgenommen werden (vorne Zehen oder hinten Fersen erhöhen).

Bei Boards mit lediglich 17-cm und daruter Tailen-Breite sollte die Bindung möglichst wenig, im Idealfall gar kein (*), seitliches Spiel/Flex haben. Dem kommt ein Intec- (z.B. von F2, Head/Blax) oder Burton-Physics- (vorne und hinten, benötigt speziellen Burton-Schuh) Step-In System am nächsten. Allenfalls kann eine sehr Torsionssteife normale Bügelbindung (z.B. SnowPro Race / Race Ldt, Völkl Tiger-Force), mit welcher man den Schuh sehr hart einspannt (was allerdings wieder zu Material-Überbelastungen führen kann) als Lösung auch hilfreich sein. Die angesprochenen DeeLuxe/Raichle X-Bone-Bindung ist fersenseitig viel zu breit gebaut und passt nicht auf solch ein schmales Board. Die F2-Proflex Titanflex dürfte etwas mehr Seitenflex bieten als die Titanium und macht vorallem das Board, gegenüber der Titanium weniger schnell kaput, näheres auch hier:
viewtopic.php?p=45699#45699

Die F2-Proflex Titanium ist eben ein Boardkiller schlechthin, zumindest was nicht-F2-Boards anbelangt. Warum F2-Proflex diese, ausser in der Kosmetik, seit Jahren nicht mehr veränderte Bindung, diesbezüglich nie verbessert hat, ist für mich unverständlich.

Ob ein Carven mit lädierten Extremitäten auf sehr schmalen und evtl. härteren Board-Bindungs-Schuh-Systemen wirklich das Anzustrebende ist, wage ich zu bezweifeln.
Ein sehr gutes anpassen mit Heel- und Toe-Lift (Shift-, Canting-Platten bei F2-proflex, Snowpro/Völkl -Bindungen beiliegend) kann hilfreich sein, vergrössert aber infolge der vergrösserten Hebelwirkungen (ebenfalls die höherer Titanflex) auch die einwirkenden Kräfte (je höher man steht, desto mehr!).

Ach ja, Abspecken hilft übrigens immer, um den Körper von zu grossen Kräften zu entlasten und dabei ist Abspecken in der Regel enorm billig zu haben! Oder andersrum gerechnet, hilft Dir ein richtiges und gezieltes, aber moderates Abspecken den Mehrbetrag zur teureren, aber sehr harten Catek Bindung, oder zu einer Bomber Bindung zu finanzieren.

Nebenbei: Kurze, in der Härte dem Körpergewicht angepasste, etwas breitere Boards, in Verbindung mit moderaten Bindungswinkeln sind sehr viel energiesparender zu Fahren und belasten die Gelenke und Bänder des Fahrers um Einiges weniger. Ferner sind diese, gerade bei aufgeschütteter Piste, bei Verwendung eines eher kleinen Nose-lifts, sogar laufruhiger/kontrollierbarer zu fahren als sehr lange Boards.

- - - -

(*) nur möglich bei kundenspezifisch hergestellten Step-In-Bindungen. Ferner können solche Custom-Bindungen, gerade bei schmalen Boards, 10° flacher gestellt werden, ohne dass was übersteht!

(+) welche, wie ich gerade auf deren Webseite unter Schnäppchen entdeckt habe, noch den tiefschneetauglichen, hervorragenden Freecarver, ein Nidecker Spectra 172 (1999/2000) zu Euro 199.- anbieten (Breite 22.1 cm, Radius 9 m, Kantenlänge 139 cm, CAP-Vollholzkern), also gerade ideal für die Burton-Bindung. Sicherlich ist dies nicht das Board, um nach Sölden zu fahren um es dann da an der Schirmbar auszustellen, dafür bist Du nun ja schon ausgestattet. Viel eher ist es ein Freecarver um ein bisschen damit Snowboard fahren zu gehen und um auch mal die Kante zu geben wie im unten angehängeten Bild gut zu sehen ist, was allerdings etwas an mehr Sportlichkeit abverlangt, als mit einem Board in der Hand an die Schirmbar zu marschieren.
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Nidecker-Spectra-Action.jpg
Action mit einem Nidecker Spectra 1999/2000
Nidecker-Spectra-Action.jpg (24.97 KiB) Viewed 11106 times
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from 151 up to 183 cm and 14 to 27.4 cm width,
covering any kind of shapes with
any kind of boots and bindings.

Krishi082
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Post by Krishi082 » Saturday 6 June 2009, 13:20

@ joemzl:
Der Vergleich mit dem Porsche und den Käfersitzen passt ganz gut. So würde es nämlich wirklich aussehen. Das wäre zwar nicht so wichtig, aber ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht ganz kurz darüber nachgedacht hätte, mir die Catek OS2 zu kaufen, und zwar nur, weil man die für lächerliche 360€ auch in rot bekommt und das wunderbar zu den roten Flecken auf dem grauen Untergrund des Tantalus passen würde... aber wirklich nur gaaanz kurz... :think:



@Schneewurm
Man man man, danke für die ausführlichen Informationen. Und das Samstag morgens um 8:41... Respekt!

Also, ich habe die Bindung damals tatsächlich in Essen gekauft. Allerdings ganz langweilig bei Karstadt Sport... (ich will gar nicht wissen, woher du nach ca. zehn Jahren weißt, wo es die überall zu kaufen gab...:snooty:)

Aber da fällt mir mal direkt ne Frage ein: Gibt es irgendwo im Ruhrgebiet noch ein Geschäft, wo man die Bindungen auch mal in die Hand nehmen kann? Das in Essen gibt es glaube ich gar nicht mehr, oder?
Habe eigentlich nicht vor mir irgendwo eine auf dem Weg in den ersten Winterurlaub der Saison oder am Ankunftstag im Ort zu kaufen.

Jedenfalls dachte ich mir schon, dass die Carrier für die Tante ein wenig zu schwammig und vor allem zu breit sein wird. Die Titanflex wird für mich wohl die beste Wahl sein. Die Catek ist mir ehrlich gesagt momentan einfach zu teuer. Vor allem dann, wenn ich eben auf gute günstigere zurückgreifen kann.
Das Abspecken ist auf jeden Fall weiterhin erfolgreich und dauerhaft. Ich nähere mich weiter der magischen Grenze von 90kg, trotzdem rechnet sich der Mehrbetrag zur Catek für mich nicht. Außerdem möchte ich auch eine haben, die ein wenig fehlerverzeihender ist, als ne vollmetall Bindung.
In den Müll schmeißen wollte ich die Bindung natürlich nicht, sondern sie irgendwann mal auf ein Ersatzbrett schrauben. Was das Verleihen an Freunde und Familie angeht, daraus wird nichts. Alles Ski oder Softbootfahrer...


Was meine lädierten Extremitäten angeht: Es geht nicht wirklich um die höheren Kräfte sondern einzig und allein um den Winkel. Ich habe relativ schnell Ermüdungserscheinungen im linken, hinten stehenden Fuß, was aber meiner Meinung nach durch die Flache Position der Bindung bzw. des Schuhs kommt. Und dies will ich versuchen durch den Einsatz von Heellifts, etc. auszugleichen.
Außerdem hört sich das vielleicht auch schlimmer an als es ist. Schließlich habe ich bei allen anderen Sportarten ja auch keine Probleme mit dem Fuß...

Ich fasse mal zusammen:
- Burton Carrier Bindung: Geil, aber nicht für schmale Boards
- F2 Titanium: Gut, aber böse zum Board
- F2 Titanflex: Auch gut, jedoch nett zum Board
- Catek OS2: Extrem gut, aber nicht für (noch) Moppel wie mich und sehr sehr teuer (gibts aber in rot... :evil2:)
- Canting Pads/Heellift/Toelift: So lange rumprobieren bis es passt

Ach so, was die Schirmbar in Sölden betrifft: Ich war bisher nur zwei mal in Sölden und weiß bis heute nicht, welche Bar hier im Forum als Schirmbar bezeichnet wird. Ich weiß, dass ich mich damit geoutet und wahrscheinlich selbst ins Abseits gestellt habe, aber meine Hausstrecke ist halt eher ein kleines pisseliges Skigebiet in Südtirol mit jedoch recht anspruchsvollen Pisten und urgemütlichen Hütten...
Ich habe mir jedoch fest vorgenommen, nächstes Jahr den Carving Masters (nur als Zuschauer), einen Besuch abzustatten.

So, das wars erst mal.

Vielen Dank noch mal für die Antworten!!!

Gruß,
Krishi

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Schneewurm
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Post by Schneewurm » Saturday 6 June 2009, 20:51

Krishi082 wrote:Ich fasse mal zusammen: ...
richtig und ganz locker auf dem Brett stehen.
Krishi082 wrote:Das in Essen gibt es glaube ich gar nicht mehr, oder?
Keine Ahnung, da musst Du selbst nachschauen. Ach, wovon sprichst Du nun jetzt, schon von Karstadt ?!

Ja klar, Karstadt hatte auch mal so Burton-Zeugs, vor allem aber Softboots und Freestyle-Boardss, dass die auch Plattenbindungen von Burton hatten, viel mir leider nicht mehr ein!

Die F2-Titanium Intec gab's auch schon in einem sehr ähnlichen rot, eloxiert, (1996/97 und 1997/98 ) wie bei Catek. Das rot war vielleicht einen Tick dunkler als die von Catek.
Da gibt es zwei Möglichkeiten:
  1. eine neue Titanflex kaufen und eine gebrauchte Titanium in rot kaufen, um anschliessend die Platte umzubauen. Damit hast Du eine Bindung mit neuen sicherheitsrelevanten Teilen.
  2. eine neue Titanflex kaufen, die Grundplatte Sandstrahlen lassen und anschliessen neu in rot eloxieren lassen, was wohl immer noch preisgünstiger wäre als eine Catek in rot!
Krishi082 wrote:Gibt es irgendwo im Ruhrgebiet noch ein Geschäft, wo man die Bindungen auch mal in die Hand nehmen kann?
Vielleicht bei No Limit Sportsin Bielefeld, Dream Sports in Bonn, oder Icecream in Köln ?
Frage doch mal bei F2 Deutschland in Untereisesheim (Phone 07132 4024 ) nach, die müssten Bescheid wissen, wer so was in Deiner Umgebung noch führt.

Wenn Du fündig wirst und cool bist, kaufst Du die Bindung anschliessend nicht im Internet bei e-bay & co, sondern lässt sie gleich während einem Kaffee mit den richtigen Shift-Keilen (evtl. mehrere Varianten gleich im Geschäft auf dem Teppich austesten) im Laden montieren. Zum Katalogpreis versteht sich, bei Mitnahme ohne eine solche Dienstleistung natürlich mit Preis-Nachlass!

Ja-ja Krishi, Sölden ist schon Plicht-Programm für den Virus-Fahrer, die werden da gehuldigt, beschwört und wohl auch noch getauft!
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