aktive / passive Fahrweise

Beiträge zu den Themen SWOARD Snowboards, Extremecarving Fahrtechnik oder Dies und Das

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janM
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aktive / passive Fahrweise

Post by janM » Thursday 7 June 2007, 13:16

Wie definiert Ihr aktive und passive Fahrweise?

Gibt es hinsichtich aktiv/passiv einen Unterschied zwischen Hochentlastung, Tiefentlastung und PushPull?

Welchen Einfluss haben Armbewegungen auf die Beurteilung?
X-| nüscht

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Felix
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Post by Felix » Friday 8 June 2007, 11:36

Für mich ist der Hauptunterschied der Kraftwaufwand.
Hochentlastung braucht deutlich mehr Kraft als Tiefentlastung auf einem ähnlichen Hang bei ähnlicher Geschwindigkeit und ist daher für mich die deutlich aktivere Fahrweise. Auch da bei Hochentlastung viel schneller auf Terrainänderungen usw reagiert werden kann.

Sehr wohl ist Hochentlastung/Tiefentlastung nicht automatisch aktiv oder passiv. Auch Leute die in der Transition weit springen weder aktiv noch passiv, obwohl dies einen viel aktiveren Eindruck macht (obwohl es meist viel weniger Kraft verbraucht da man sich dabei ausruhen kann).

Aktiv ist für mich aber auch einfach am Limit des Kantenhalts zu fahren, sehr schnelles Umlegen sowie aggressives andriften oder bei Hochentlastung möglichst späte, kurze aber explosives Hochgehen um rauszubeschleunigen. Beim extremecarven ist für mich aktive Fahrweise ausgedrückt durch sehr tiefes Tiefgehen, also größten "Hub".

Armhaltung finde ich eher unabhängig von Aktiv/Passiv. Arme sollten (außer beim extremecarven begrenzt) nie zur Beeinflussung der Fahrtechnik benutzt werden sondern in einer der Technik angepassten neutralen Position um Schläge etc auszugleichen.

Aktiv oder Passiv als schlecht und gut zu bezeichnen ist auf jeden Fall falsch. Man kann selbst im Rennsport mit passiver Fahrweise sehr schnell sein (wobei da passiv natürlich viel aktiver ist als das was die meisten Snowboarder unter passiv verstehen).
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skywalker
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Post by skywalker » Friday 8 June 2007, 13:28

Felix wrote:Für mich ist der Hauptunterschied der Kraftwaufwand.
Hochentlastung braucht deutlich mehr Kraft als Tiefentlastung auf einem ähnlichen Hang bei ähnlicher Geschwindigkeit und ist daher für mich die deutlich aktivere Fahrweise. Auch da bei Hochentlastung viel schneller auf Terrainänderungen usw reagiert werden kann.
Einspruch.
Bei gleicher Geschwindigkeit und Schräglage empfinde ich Tiefentlastung als mindestens genauso anstrengend. Immerhin muß ich die Beine strecken, während Zentripetalkraft und die Gewichtskraft meines Körpers wirken.
Felix wrote:Sehr wohl ist Hochentlastung/Tiefentlastung nicht automatisch aktiv oder passiv. Auch Leute die in der Transition weit springen weder aktiv noch passiv, obwohl dies einen viel aktiveren Eindruck macht (obwohl es meist viel weniger Kraft verbraucht da man sich dabei ausruhen kann).
Dafür hier volle Zustimmung
Felix wrote:Aktiv ist für mich aber auch einfach am Limit des Kantenhalts zu fahren, sehr schnelles Umlegen sowie aggressives andriften oder bei Hochentlastung möglichst späte, kurze aber explosives Hochgehen um rauszubeschleunigen. Beim extremecarven ist für mich aktive Fahrweise ausgedrückt durch sehr tiefes Tiefgehen, also größten "Hub".
Wieso?
Felix wrote:Armhaltung finde ich eher unabhängig von Aktiv/Passiv. Arme sollten (außer beim extremecarven begrenzt) nie zur Beeinflussung der Fahrtechnik benutzt werden sondern in einer der Technik angepassten neutralen Position um Schläge etc auszugleichen.
Wieder Zustimmung
Felix wrote:Aktiv oder Passiv als schlecht und gut zu bezeichnen ist auf jeden Fall falsch. Man kann selbst im Rennsport mit passiver Fahrweise sehr schnell sein (wobei da passiv natürlich viel aktiver ist als das was die meisten Snowboarder unter passiv verstehen).
...natürlich... :pray2:

Mein Vorschlag:
Aktive Fahrweise: Impulse kommen aus den Beinen [Kraftaufwand wird für Bewegungen auf dem Brett benötigt, nicht "nur" zum Halten der wirkenden Kräfte]
passive Fahrweise: Impulse kommen durch Steuerbewegungen aus dem Brett.
Arme haben mit aktiv/passiv nichts zu tun.
Bei Pokkis http://www.pensnowboard.com/~flegmati/index.html sieht man, was passive Fahrweise ist (meistens)

zu einfach?

skywalker
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janM
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Post by janM » Friday 8 June 2007, 13:42

ok, soweit alles einleuchtend.
Nur bei...
skywalker wrote:Kraftaufwand wird für Bewegungen auf dem Brett benötigt, nicht "nur" zum Halten der wirkenden Kräfte
...stösst mir das "auf dem Brett" auf - ich finde, dass man nicht das Bild von "auf"-dem-Brett-bewegen im Kopf haben sollte sondern "der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ist der Körperschwerpunkt".
Das Brett ist quasi nur an den Füssen montiert. Beim Umkanten z.B. (bildlich) kippt man nicht den Körper über dem Brett auf die Kurveninnenseite sondern man setzt das Brett auf die Kurvenaussenseite.

[edit] allerdings habe ich die Vermutung, dass manche Beobachter starke Armbewegung (um nicht Gefuchtel zu sagen), ohne es sich vielleicht bewusst zu sein, als aktive Fahrweise beurteilen.
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Post by skywalker » Friday 8 June 2007, 16:44

Diskutieren wir über den Bezugspunkt beim Schreiben oder über das, was tatsächlich passiert? Für mich ist das, was physikalisch passiert, und das, was ich mir beim Fahren vorstelle, oft nicht dasselbe. Mir ist bewußt, daß da ein Konflikt zwischen "korrekt" und "ideal umsetzbar" besteht, aber ich versuche, damit zu leben.

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Post by frunobulax » Thursday 14 June 2007, 15:27

Mir gefällt eigentlich die Beschreibung vom Felix recht gut, mit der Ausnahme Hochentlastung-Tiefentlastung.
Aktive Tiefentlastung kann bedeutend anstrengender und dynamischer sein als zB die übliche Form der Hochentlastung, die von den meisten durchschnittlichen Carvern bevorzugt wird, die halt nix anderes kennen. Noch dazu mach ich mit Tiefentlastung viel mehr Schwünge in der selben Zeit bzw auf der gleichen Vertikalstrecke.

Ich würd sagen ob man aktiv oder passiv fährt, merkt man. Da braucht man nicht viel drüber nachzudenken. Entweder ich lass das Board ein bisserl mit mir fahren oder ich versuch das Board zu fahren.
Viel Hoch-Tief-Bewegung ist ein Hinweis.
Aber am besten weiß ich am Anfang eines Hanges, ob ich gleich aktiv fahren werde:
Wenn ich mich vor dem Wegfahren sorgfältig konzentriere und in Position bringe, die Goggles ans Gesicht drücke, das Helmband überprüfe, die Pistenränder auf Bewundererinnen abchecke, mich mit einem Urschrei in den Hang werfe, schon vor dem ersten Turn den Atem gepreßt ausstoße und nur noch das Rauschen des Schnees und das Sirren der Kante höre, dann fahre ich aktiv.
Wenn ich mich in der Einleitung der ersten Schwunges bei dem Gedanken erwische, auf welcher Hütte das bessere Bier serviert wird, fahre ich passiv.
So einfach ist das.

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Post by Pogokoenig » Friday 15 June 2007, 9:08

Fruno, schee host dös gesogt!

Zu der Diskussion werfe ich mal das Board noch als Faktor in den Raum. Es gibt Boards, die müssen getreten werden (aktive Fahrweise) und dann gibt es Boards, wo man eher der Passagier ist. Ich hatte schonmal ein Board unter den Füßen, das konnte ich knechten bis die Hämorrhiden geplatzt sind - gemacht hat es immer nur dasselbe: Stoisch um die Kurve ziehen. Das Board wurde erst fahrbar als ich selbst runtergeschaltet habe und die Sache etwas relaxter habe angehen lassen.

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist das Gelände, auf dem man unterwegs ist. Platte Autobahn vs. enges steiles Miststück mit ordentlich Hügeln drin.
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Post by janM » Tuesday 26 June 2007, 19:12

@fruno :bravo:

@Pogokoenig: falls du mit "platt" flach meinst ... "Platte Autobahn" landet doch sowieso in der Kategorie (breiter) "Ziehweg".
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Post by icke » Sunday 12 August 2007, 5:23

Schlagt mich, wenn ihr wollt, aber ich bring's mal auf den Punkt:


- Passiv fahre ich, wenn ich vor der Glotze sitze und mir 'n paar geile Videos vom Producer Fussel reinziehe!

- Aktiv fahre ich, wenn ich auf der Piste bin!


Ist das bei euch anders?????? :think:

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Post by Ironmike » Thursday 23 August 2007, 14:21

Wenn ich meinen Senf noch dazu geben darf...

Ich würde Fruno am ehesten zustimmen wenn er sagt:
frunobulax wrote:Viel Hoch-Tief-Bewegung ist ein Hinweis.
Im neuen Lehrplan Snowboard wird wenig Hoch-Tief Bewegung als "lockeres Cruisen" = passiv bezeichnet,
wohingegen aktive Beinarbeit mit viel Vertikalbewegung als "aggressive" = aktive Fahrweise definiert wird.

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Post by McFussel » Thursday 23 August 2007, 19:59

Hoch und runter ist aktiv....jop....so kommen auch kleine Kinder dabei raus!! :D Tschuldigung, der musste einfach kommen....wobei wir wieder bei den kleinen Kindern sind....

:wink:
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Post by Ironmike » Friday 24 August 2007, 13:22

Spass muss sein! Sowohl hier im Forum als auch daheim............ :oops:
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Post by Pogokoenig » Friday 24 August 2007, 13:25

Ironmike wrote:Wenn ich meinen Senf noch dazu geben darf...

Ich würde Fruno am ehesten zustimmen wenn er sagt:
frunobulax wrote:Viel Hoch-Tief-Bewegung ist ein Hinweis.
Im neuen Lehrplan Snowboard wird wenig Hoch-Tief Bewegung als "lockeres Cruisen" = passiv bezeichnet,
wohingegen aktive Beinarbeit mit viel Vertikalbewegung als "aggressive" = aktive Fahrweise definiert wird.

Mike
..und wie wir alle wissen, kam der Verfasser des Lehrplans mit drei - krach- ähm entschuldigung - zwei Tafeln vom heiligen Berg runter auf denen die Weisheit eingemeißelt war.

Hoch-Tief-Bewegung ist nur ein Indikator, der auf aktive/ passive Fahrweise hinweist. Falsch ist das nicht, aber auch nicht voll umfänglich.
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Post by skywalker » Friday 24 August 2007, 13:58

Wenn's in den Oberschenkeln brennt, ist es aktiv, oder? :roll:

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Post by Pogokoenig » Friday 24 August 2007, 14:19

Wenns im Pullermann brennt, warst Du zu aktiv,
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