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by Schneewurm » Sunday 17 January 2010, 14:03
Danke an Wintergold, dass da auch mal Sinnvolles erwähnt wurde.
@WinterGold
Hot Blast 2004/2005? Bin ich mir aber nicht ganz sicher, das Design der Boards glichen sich über diese Jahre sehr stark. 03/04 waren die Farbstellungen je nach Länge anderst.
Das Hot Blast 05/06er sah, soweit ich es aus dem Bild erkennen kann (ein 167er), auch genau gleich aus.
Hier die Daten:
Hot Blast 167 05/06er Waist 19.8 cm/ SCR 12.3 m (single sidecut)/ empfohlen für 60-110 kg für enspanntes Fahren 1.7-1.8 m Körpergrösse, oder Rennen: Riesenslalom Jugend/Frauen
(das 178er ging bis 120 kg / 1.8-2.0 m Körpergrosse / RS Männer, SuperG Frauen)
des Weiteren:
- Ich hatte nicht geschrieben, dass die Hot Blast's besonders vielseitig sind, ich schrieb sie sind speziell.
- Das Decambering der Nose ist nicht neu, das führten schon früher einige Marken durch. Solche Boards waren dann vorallem auch bekannt für ihr einfaches Handling, trotz super Performance. Neu ist allerdings, dass es so sichbar ist und nicht mehr im Millimeter-Bereich (vor allem bei langen Boards üblich, über z.B. 10-15 cm ersichtlich nur wenn das Board flach auf den Boden gedrückt wird), sondern im Centimeter-Bereich statt findet. Die Eindriftbarkeit in die Schünge wird übrigens mit der Wahl der Bindung viel stärker beeinflusst, als bekannt ist.
- Das Shapen der Sidcuts mit diversen Kurven ist nicht neu (+). Doch viele Hersteller geben/gaben einfachshalber einen ungefähren Radius an, um die Boards vergleichbar darzustellen. Es ist aber schon so, dass gerade im Langradius-Bereich die meisten Hersteller ganz normale radiale Taillierungen einsetzten. Doch da gab es schon vor 10 Jahren auch schon Marken, an welchen nicht nur eine Radialer Cut am längsten Board der Auswahl dran war.
- Bindungplatten. Das diese einen etwas ruhigeren Lauf ermöglichen, bestreite ich nicht. Doch wenn man die Probleme der Leute sieht, für sich nur schon im Flex richtig abgestimmten Boards zu kaufen (man beachte die Verkäufe aus solchen Gründen hier im Forum, von teils nicht ganz billigen, aber fast neuen Boards, also weit über Euro 1000.- das Stück), wage ich zu bezweifeln, ob die richtige Abstimmung von Board und/mit Bindungsplatte von den meisten Käufern überhaupt je gefunden wird.
(+ Diese Woche war ja echt Hammer Wetter, 2 Tage waren schön angesagt, aber ganze 5 Tage wurden dann richtig schön. Dazu haben sich endlich auch alle Touristen verzogen - ein Vorgang welcher sich nach und nach ab dem Dreikönigstag einleitet hatte. Also endlich wieder einmal Zeit um sich ausgiebig und ohne Angst von etwelchen Pistenwildschweinen abgeschossen zu werden, in den Schnee zu begeben! Ich bin ja echt froh, ist der Sonntag ein bedingter Schlechtwettertag, ab Montag soll ja wieder Top sein und etwas Ausruhen zwischendurch darf man sich ja auch gönnen. So habe ich mal in den letzen Tagen meine Boards durchgeblättert und ich wurde sogar für einen Vergleich fündig (und später noch ein zweiter Vergleich, muss ich aber noch fahren). Zwei Boards hatten die gleiche Kantenlänge, waren etwa gleich lang und der Sidecut war im Schnitt gleich tief, jedoch überschnitt sich der Sidecut vom Einem zum Anderen. Das Neuere ist eines, welches so oder ähnlich im Weltcup auch noch eingesetz wird, das Ältere, leider nicht mehr so toll aussehende, mit einem geshapten SCR, wurde vor etwa 10 Jahren auch am Weltcup gefahren. Resultat nach dem Fahren: Ich glaube, das Neuere werde ich mal abstossen.
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Nun zur sonderbaren Evolution: Ja-ja, die alten, vielseitigen Boards, die basierten eben noch auf den Anforderungen von Fahrern der Zeiten der ISF!
Seitdem ja die ISF nach dem Winter 2001/2002 zu Grabe getragen wurde, hatte die FIS das Monopol auf Raceboard-Events, womit der Niedergang der Sportart besiegelt war (*). Wer die vielfältigen Veranstaltungen und Kurse der ISF mit denen der FIS, vor allem den heutigen Kursen vergleicht, der vermag den Einzug der Langeweile sehr gut erkennen. Nehmen wir doch mal die GS-Strecke in Laax, da wurden die Fahrer schon im ersten Rennen der Saison aufs Äusserste gefordert. Heute rutschen die Weltcup-Fahrer zum Saisonstart in einer Skihalle rum - na Hallo wo sind wir den da angekommen, zu was hat die FIS das Raceboarden degradiert? FIS-sei-Dank, Weltcup Renn-Veranstaltung in einer Skihalle! Eine Skihalle - man muss sich dies mal vorstellen. Ich gucke gerade aus dem Fenster, auf der Suche nach einem Hang in ähnlicher Art. Da könnte ich gleich das Board in die Hand nehmen und versuchen an sowas ähnlichem runter zu fahren! Macht das Spass? Nein, sicher nicht, rund herum gäbe es Besseres, doch auch dies haut mich nicht wirklich um. Idealerweise wäre da Schlittenfahren angesagt, was in den letzen Wochen von Kindern an jeglichen Hügeln fast überall auch gemacht wurde. (man beachte auch das Bild unten, aufgenommen an einem Lift, wo nur blaue Pisten vorhanden sind. Ich Carvte dort vergangene Woche ein bisschen auf diesen blauen Kinderpisten herum. Es soll aber bitte niemand auf die absurde Idee kommen, z.B. die Bartholomy-Piste in Zinal auszumessen und hinzuschreiben wieviel Grad flacher sie ist.)
Wo man mal 36 Weltcup-Anlässe in 3 Disziplinen (SL/GS/SG) in unterschiedlichster Topographie und auch mit Sprüngen hatte, gbt es noch deren 10 (8x GS, 2x SL) - ein rudimetäres Minimal-Programm, bedingt durch den Zwang zu reinen Parallelbewerben, auf öden Einheits-Geländen, welche nicht mal mehr die Steilheit eines Orts-Übungslifts für Kinder aufweisen. Das sind neu im Schnitt während des Winters alle 2 Wochen mal ein Rennen über alle Kategorien. Wie kann da überhaupt bei einem Athlethen noch ein Renn-Rhytmus aufkommen, wie kann da überhaupt eine Boardentwicklung richtig getestet werden. Das Resultat kennen wir: Sehr einseitige Material-Schlacht - beste Belagspräparation mit Infrarot-Wachsofen gleich neben der Rennpiste und verlustfreies Gleiten mit Hilfe von Bindungsplatten, gespickt mit einem Hick-Hack-Fahr-Stil (die Torsionshärte lässt grüssen) und unendlich vielen Stürzen (dito), mehr als eine Penalty-time kann man sich ja schon gar nicht einhandeln! - Snowboard fahren ist da wohl nicht mehr gefragt - ganz nach dem Gedünken der FIS - Konkurenz zum Skifahren muss auf eine subtile Art und Weise abgewürgt werden. Schliesslich passte sowas, wie Snowboard fahren, noch nie in die Köpfe der grauharigen und teils am Stock gehenden dickbäuchigen Funktionäre der FIS und des IOC.
Ganz krass wird übrigens der Unterschied ersichtlich, wenn die ISF-Bordercross-Strecke z.B. von Laax mit denen der heutigen FIS-Anforderungen verglichen wird. Wo bleiben die Tunnels, der Wassergraben und das lange Waschbrett, welches die "unfähigen" wie Popcorn aus dem Kurs fliegen lassen. Einen Banked Slalom reicht den FIS'lern wohl schon mal aus und man nennt es Snowboard-Cross.
Massgeblich für den Durchbruch der FIS waren ja auch viele Österreicher (#) und Deutsche Athlethen, welche sich der FIS als Fahrer zur verfügung stellten. Schweizer Rennläufer und auch andere Nationen, meldeten sich über Jahre nie, oder nur für die Quali für Olympische Spiele, bei FIS-Rennen (jeglicher Disziplin).
(* was sich u.a. auch genau in diesen Jahren in einem sehr starken Einbruch der Verkaufszahlen von Alpin Boards wiederspiegelte, u.a. so stark, dass in den Folgejahren z.B. Bügelbindungen gleich Paletten-weise zu Euro 3.- das Paar, erst verschleudert und danach aber entsorgt wurden.)
(# Welche so wie mir bekannt ist, druchaus einen starken Hang zur FIS haben. Das Snowboard fahren wird in Österreich mit einem vor sich in die Luft gehaltenen Skistock gelernt. Womit das ständige Ziel vor Augen klar definiert ist - FIS-Ski!)
Dennoch versuchten u.a. gerade die beiden Herren Schoch (andere hervorragenden Athlethen beendeten kopfschüttelnd die Karriere und wendeten sich teils anderen, freakigen Sportarten zu, welche noch das Feeling von Wettkampf-Action-Spass-Party zu liessen), nun knurrend auch bei der FIS, nach dem Wechsel von F2 zu Kessler Boards, mitzuhelfen die Bretter so zu entwickeln, dass sie den neuen, leider zwangsläufigen Gegebenheiten wie man es unter der Regide der FIS antrifft, angepasst waren. Die Entwicklung/Anpassung der Bindungs-Platten kam u.a. aus den gleichen Gründen/Leuten. Das vorher nur Insidern bekannte Zigermannli, welches schon vorher sehr gute Boards gebaut hatte, erlangte mit seinen Blechboards somit auch allmählich Weltruf. Mittlerweile gesellten sich auch weitere Kandidaten, wie APEX, SG, Oxess und spät auch F2 mit angepassten Shapes dazu.
Am Österreichischen Fernsehen werden noch Bewerbe mit Raceboardern gezeigt. Zur Zeit läuft gerade so ein WC-Alpin-Snowboard Rennen im Schatten der PommesFrittierung in Wengen, gleich 75 km südwestlich davon. In der Schweiz sind solche Übertragungen, bis auf ganz wenige Ausnhamen vielleicht alle 2 Jahre mal (WM/Olympia), schlichtweg inexistent, obwohl an den letzten beiden Olympischen Spielen auch in der Alpin-Disziplin meldbare Resultate eingefahren wurden (3x Gold). Das war zu Zeiten der ISF anderst, wobei dies ja nun auch abgehakt ist, der Fokus steht diesen Winter ganz auf den Ski-Crossern (=FIS, berechtigterweiwse), welches in Kanada zum ersten mal an Olympia gefahren wird. Es ist übrigens nicht sicher, ob bei Olympia 2018 der Snowboard Parallel-Giant Slalom nochmals im Programm stehen wird.
Ein Trost bleibt uns: der FIS-Weltcup auf Raceboards, besser als wenn gar nichts mehr wäre.
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Gliding on Snowboards,
like Pogo, Kessler, Virus, Hot, Nidecker and others,
from 151 up to 183 cm and 14 to 27.4 cm width,
covering any kind of shapes with
any kind of boots and bindings.