Boardpräparierung

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gerho2010
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Boardpräparierung

Post by gerho2010 » Thursday 9 December 2010, 12:56

voreg: auch zu diesem thema muss ich leider mit meinem wissen starten, welches auf stand von vor ca. 8-10 jahren ist...

1. wachs: ist mir persönlich nicht ganz so wichtig, da sich das board ja vorzugsweise auf der kante zu befinden..dennoch für gebiete wie z.b. obertauern empfiehlt es sich doch einen belag zu haben, der nciht vöällig stumpf ist, sonst kann es mühsam werden ;-)

2. kanten: ich gehe hier von einem händischen schleifen mittels karosseriefeile aus. wir haben die kanten immer leicht hängend geschliffen, vor allem im bindungsbreich...im schaufel- bzw. heckbereich haben wir die kante ganz leicht "entschärft"..dann noch entgratet, gut wars...

so und wie macht man das heutzutage so?

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crack676
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Post by crack676 » Thursday 9 December 2010, 15:42

Mani / Galaxy hat zu diesem Thema ein Manual geschrieben. Ich denke, er hat nichts dagegen, wenn ich dies hier poste:
Mani wrote:Liebe Freunde
Snowboards müssen Gepflegt werden.
Deshalb habe ich mir die Arbeit gemacht euch mal mitzuteilen wie man sein Liebling Pflegt

Grundsätzliches

Belagsbehandlung immer in Laufrichtung ( Bügeln, abziehen, ausbürsten, polieren).
Kantenbehandlung in Fahrtrichtung (Ausgenommen sind Feilen)

Diamantfeilen Keramik und Schleifsteine immer mit Wasser nass Machen.

Lagerung

Wenn der Winter zu Ende ist, werden die Kanten geschliffen – oder wenn nötig wird das Board in den Service gebracht.
Wichtig!!!

Gutes Einwachsen des Belags

Kanten von Wachs befreien da-mit keine Feuchtigkeit zwischen Wachs und Kanten gelangen kann und so den Stahl zum Rosten bringt.

Bord in einem trockenen sauberen Raum nicht auf dem Bodenstehend Lagern

Vor Saisonbeginn

Bindung Checken alle schrauben fest? Keine Risse in Grundplatte? Schuhe okay?

Belagsreinigung
Das Bord wird Belagseitig mit einer Plexiklinge abgezogen mit einer Kupferbürste ausgebürstet.

Eventuell rostige Kanten mit dem Schleifgummi entrosten

Tiefenreinigung des Belags (z.B. uneingewachst gelagert) Weiches Wachs (meist Gelb) auftragen Bügeln bis die Lauffläche flüssig bleibt, mit weichem Papiertuch abreiben ( Keine Gefärbten Tücher benutzen) ca. 3minuten auskühlen lassen und sanft abziehen. Mit Bronzen bürste ausbürsten.

Belagsreparatur

Belagsreinigung mit Wachsempferner die schadhaften stellen im Belag reinigen. Beschädigte stelle mit Belagreparaturstift ausbessern. Beim Erhitzen Rauch und Russbildung vermeiden (besser mit Gasflamme)
Abkühlen lassen (10 -20 Minuten) mit eine Feile danach mit einer Plexiglas klinge die überstehende Belags Tropfen Entfernen.

Schärfen der Kanten

Kanten werden grundsätzlich nur seitwärts gefeilt / geschärft

Feilen ist, eine möglichst scharfe feine Kante zu machen. Merke: Die Feinheit der Kante ist Mindestens so wichtig wie die Schärfe!!! Das bremsen harzen des Boards kommt oft von Rauen Kanten.

Ist die Kante Belagseitig zerkratzt oder beschädigt, wird möglichst nur lokal mit Diamant oder Schleifstein die Beschädigte Stelle glatt poliert.

1. Das Board wird hochkant, mit der Bindung gegen den Bauch, mit Boardspannböckli befestigt.
2. Verhärtungen und Brauen in der Kanten werden mit der Diamantfeile entfernt
3. Überflüssiges und störendes Seitenwangenmaterial (Kunstoff, Aluminium usw.) macht das Feilen fast unmöglich und wird deshalb mit Einem Seitenwangenhobel Abgetragen
4. Die Seitenkante wird ohne Kraft mit regelmässigen Zügen auf der ganzen Länge mit Schleifwinkel von 88-87 Grad geschliffen.
5. Jetzt kann man die Kannten mit Diamant oder Keramik Ganz fein Polieren.
6. Brechen der Kante (ich rate davon ab) sorgt für leichteres mit Schleifgummi nur an Bordende ca.: 5-15cm, Spitze scharf lassen.
7. Wenn Fertig Belag mit einem Vlies reinigen

Wachsen

1. Warum Waxen? Reibung zwischen Belag und Schnee wird verringert! (mit weniger Kraft besser /schnellerfahren)

2. Was macht Wax? Es Schützt pflegt den Belag (Längere Lebensdauer des Belag)

3. Heiss- oder Kaltwachsen? Heisswaxen: Wax dringt tiefer in Belag! (längere Wirkung durch längere Haftung)
Kaltwaxen: Wax wird auf den Belag aufgetragen! (Weniger lange Wirkung durch weniger gute Haftung!)

4. Wie Oft waxen? So oft wie möglich (um so mehr man waxt um so besser ist die Haftung, um so schneller ist der Belag!)

5. Was, wenn man nie Wachst? Belag trocknet aus und wird stumpf!

Heisswachsen

Board vor dem wachsen in einem warmen Raum halten

Das wachs wird auf den Belag auf getropft, dann eingebügelt. Wichtig Ein Bügeleisen mit Guter Temparaturregelung Verwenden! (Optimale Temperatur zwischen 110-130grad je nach Wachs.

Auskühlen mind. 1 Stunde je länger umso besser. Kanten werden seitlich und belagseitig geputzt.

Der Belag mit einer Plexiglas klinge gut abziehen.

Ausbürsten mit Nylon oder Bronzebürste polieren mit Rosshaarbürste

Grüsse und Viel Spass wünscht euch Mani
Coiler NSR 189 16.5 & 189 20.5, Kessler WC 185, V- Asy 186
Intec Titanium; Deeluxe T 700 BTS

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Galaxy
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Post by Galaxy » Thursday 9 December 2010, 18:21

Doch sicher hab ich was dagegen Will nicht dass ich auf einmal nicht mehr der schnellste bin!! :) :) :)

Habe jetzt schon Angst das du mich auf Ziehwegen stehen lässt :oops:

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Impi
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Post by Impi » Friday 10 December 2010, 18:31

Hallo, anbei mal mein Beitrag von unserer Schirmbarcarver HP. Da haben wir mal recht einfach die beste Möglichkeit beschrieben.


...Mann. Hier wollen wir euch zeigen wir man seinen Boardservice selbst erledigen kann. Zu einem spart man so eine Menge Geld, zum anderen bekommt ihr eine Kantenqualität die ihr so aus dem üblichen Boardservice nicht kennt.
Das Werkzeug

1. Das wichtigste ist natürlich ein wenig Alkohol. Dies macht die Handgelenke geschmeidiger und bringt Spass ins Gesicht. Außerdem kann es helfen, wenn ihr durch ein paar dumme Fehler eure Kante unweigerlich ruiniert habt. Aber damit das nicht passiert haben wir ja für euch diese Seite geschaffen.

2. Gute Musik ist der zweite wichtige Faktor. Wenn ihr Sie laut genug macht kann man damit auch das schreien der Frau überdecken, wenn ihr mit dem Wasser und Schleifstaub den teuren Teppich ruiniert.
Besser ist ihr geht in die Garage oder legt eine alte Decke unter.

3. Ein altes Bügeleisen. Die Betonung liegt auf alt, sonst gibt es Stress mit der Frau.

4.Eine Polierbürste.

5.Eine Abziehklinge

6. Wachs

7. Kantenschleifset um die Seitenkante zu bearbeiten

8. Feilenset für die belagseitige Bearbeitung

In dem nachfolgendem Bereich wollen wir nun zeigen wie man das Werkezeug sachgemäß anwendet. Dabei wollen wir auch wertvolle Tips geben, die gerade denjenigen helfen sollen die nicht im Handwerk beschäftigt sind oder einfach nur zwei linke Hände haben, gell Chrischi.
Das genannte Werkzeug könnt ich zu fairen Preisen unter www.skiwachse-lehmann.de beziehen. Beim Kauf bekommt ihr natürlich auch eine ausführliche und hilfreiche Gebrauchsanweisung.

Die richtigen Winkel


Als erstes wollen wir auf die Winkel der Werkzeuge eingehen. Hier wird oft viel wirres Zeug über den richigen Schliff des Winkels berichtet. Dies mag wichtig sein, wenn ihr bei der nächsten Olympiade um die vorderen 10 Plätze kämpfen wollt. Ansonsten könnt ihr ohne Bedenken die hier empfohlenen Winkel verwenden die Fahreigenschaften verändern sich dadurch nicht. Der richtige Winkel hilft aber Materialschonender und damit einfacher die Kanten aufzubereiten.





1. Belagseitig 0,5 - 0,7 grad. ( Hängende Kante )
2. Seitenkante 2 bzw 88 grad

Die Arbeitsabläufe

Zuerst wird das Board oder Ski Belagseitig bearbeitet. Hierzu benötigt ihr die Feile und die Feilenführung (Winkel kann nicht verstellt werden, Feilenführung 0,7 Grad empfehlen wir ). Grobe Beschädigungen ( wird auch Verhärtung genannt ) können vorher mit der rechteckigen Diamantfeile bearbeitet werden. Dies schont die längliche Feile.
Wichtig ! Beim Feilen die Feile immer schön nass halten. Lieber mehr Wasser als zu wenig. Dies hat den Vorteil, dass der Schleifstaub immer aus der Feile ausgespült wird. Das Wasser wirkt dabei auch wie ein Schmierfilm und schützt die Feile vor frühzeitiger Abnutzung.

Die Feile wird nun in die Führung gesteckt und die Kante wird gleichmäßig geschliffen dabei die Feile möglichst rechtwinklig zur Kante führen, da man sonst unbewußt den geschliffenen Winkel verändert. Die Feile häufig in der Führung verschieben, da man sonst die Feile auf einer Stelle schnell abnutzt.

TIP ! Nehmt einen Wasserfesten Filzstift und färbt die Kante ca 10 cm damit ein. Wenn ihr jetzt schleift könnt ihr sehen in welchem Bereich die Feile von der Kante etwas wegnimmt. Ihr müßt solange schleifen bis die Verfärbung auf der ganzen Kante weg ist. Die äußere Seite ist dabei die wichitgere, denn diese soll später scharf werden.
Beim ersten mal kann es sein, dass dieser Vorgang etwas länger dauert, da die Kante auf den genauen Winkel der Feilenführung geschliffen werden muss. Beim nachfolgenden Kantenschleifen geht dies deutlich schneller.


Für die nachfolgenden Arbeitsgänge benötigt ihr:

1. Den Rotofinish ( kein muss sondern nur bei Bedarf )
2. Die Tuningfeile ( gehört zum Set )
3. Die Einspannvorrichtung ( gehört zum Set )
4. Der Seitenwangenhobel ( gehört zum Set )

Wo gehobelt wird fallen Späne. Beim nächsten Schritt werden euch das erste mal Zweifel kommen, denn Ihr müsst von eurem geliebten Board ein wenig von der Plastikante abhobeln. Keine Angst, es kommt noch schlimmer aber dazu kommen wir später. Dieser Schritt ist wichtig, damit die nachfolgende Tuningfeile die Stahlkante frei bearbeiten kann. Da der Kunstoffbelag ein wenig vorsteht muss dieser zuerst korrigiert werden. Für diesen Vorgang benutzt man mit dem Seitenwangenhobel.
Jetzt kommt der Stich ins Herz oder anders gesagt: "Der Augenblick ist gekommen ein wenig Alkohol zu sich zu nehmen". Ihr müsst nun mit der Tuningfeile die Seitenkante bearbeiten. Diesen Vorgang würde ich auch eher als hobeln bezeichnen. Die Einspannvorichtung wird hierbei auf 88 bzw 2 grad eingestellt und die Feile wird eingspannt. Danach wird die Feile mit Druck in Pfeilrichtung über die Kante gezogen. Dabei wird von der Kante augenscheinlich richtig viel Material abgenommen und es bilden sich eine Menge Eisenspäne. Glaubt mir dies tut in der Seele weh, aber da müsst ihr durch. Allerdings ist die Menge die ihr abhobelt nur ein Bruchteil von dem was eine Maschine beim Kantenservice abhobelt. Auch ist dies beim ersten mal wieder ein wenig mehr, da ihr die Kante ja dem voreingestellten Hobel anpassen müsst. Auch hier hilft wieder der Trick mit dem Filzstift um zu prüfen wie weit ihr die Kante schon abgepasst bzw bearbeitet habt.


Das schlimmste ist jetzt geschafft. Nachdem Ihr nun eine gleichmäßig getunte Kante habt wird nun mit der Diamatfeile (andere Seite der Tunigfeile) die Kante geschliffen. Hierbei auch wieder die Feile mehrfach in der Halterung verschieben, damit die Feile nicht einseitig abgenutzt wird. Weiterhin sollte man auch wieder mit viel Wasser schleifen. ( Feile immer wieder in einem Wasserbehälter ausspülen ). Diesen Vorgang wiederholen, bis die Kante Messerscharf ist. Dies ist keine Übertreibung, die Kante wird wirklich so scharf. Wer sich jetzt noch den Rotofinish gegönnt hat kann abschließend die Kante mit diesem polieren.

Merke! Mit ner scharfen Tante, äh ich meine Kante, schläft es sich besser !


[editiert durch Moderator mit Unterstützung von Impi]

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