Carven auf griffig-harten Pulverschneepisten

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Schneewurm
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Carven auf griffig-harten Pulverschneepisten

Post by Schneewurm » Wednesday 10 March 2010, 12:05

Wie man ja immer wieder liest und aus den Empfehlungen einer bald statt findenen Session heraus, soll das Carven auf einer griffig harter Pulverschnee-Piste etwas besondsrs anzustrebendes sein. Solche Bedingungen sind meist einige Tage nach Schneefällen in den manigfaltigsten Resorts anzutreffen. Normalerweise meide ich es aber nach Neuschneefällen auf Pisten fahren zu gehen, da es ausserhalb der Pisten für mich dann interessanter ist und das Carven auf solchen schön präparierten, griffig-harten Pisten nicht gerade anspruchsvoll ist.

Dennoch wollte ich sowas auch mal wieder erleben und ich entschied mich kürzlich schweren Herzens am Tag Zwei auf solch schön präparierte Pisten, welche über Nacht aushärten konnten, mit einem Raceboard carven zu gehen. Den Tip's aus einschlägigen Foren folgend, in welchen solches Carven regelmässig zelebriert wird, gab ich mir extra Mühe Morgens sehr früh auf die Pisten zu gelangen und nicht erst Nachmittags auf den zerfahrenen Pisten aufzukreuzen.
So stand ich dann schon Morgens früh um 10:26 vor solch einem anzustrebenden, bei carvenden Raceboardern sehr beliebten und schön steilen Carvingpiste (Bild 1). Schliesslich wird so eine jungfräuliche, noch absolut von niemanden befahrenen Piste, immer wieder als das Mass aller Dinge dargestellt und frenetisch als "first-run" Schmankerl gehuldigt.

Na klar, schön war es schon einige Male da runter zu fahren. Mann muss dazu ja auch gar nichts machen, nur einfach ein bisschen Carven, da schüttelt nichts da rüttelt nichts. Platz gibt es genug und keine anderen Leute sind da, welche man berücksichten muss. Ein bisschen hin, ein bisschen her. Egal was man für ein Board unter den Füssen hat, schliesslich ist alles weg planiert und der Schnee ist so griffig, dass auch ein unscharfe Kante kein Problem darstellt.

Ich war da natürlich nicht der einzige mit Hardboots vor Ort. Da gab es noch eine Handvoll andere davon auf den Pisten. Nachmittags gesellte sich sogar noch ein Halbstarker auf einem Raceboard mit seinem Kummpel (Softboots) dazu (Bild 2). Doch der wollte natürlich Snowboard fahren und heizte dementsprechend wirklich sehr zügig die Hänge runter, denn dem Gebaren irgendwelcher alten Papi's - mal da ein Turn, mal dort ein Turn, dann wieder Sitz-, Grins- und Erholungspause, wie man es ab und zu aus Bildern und Videos im Internet findet, können die Jungs natürlich nicht viel abgewinnen, die haben andere Vorbilder.

Glücklicherweise wurden die Pisten nachmittags etwas anspruchsvoller zu Carven und ich konnte weitere vielfältige Geländemöglichkeiten zum becarven sehr schön nutzen, was sogar ein Angestellter am Skilift dazu bewog, mich zu fragen, warum ich nicht beim Weltcup mitfahre.

Doch auch dieser Tag neigte sich dem Ende zu und die Lifte blieben irgendwann stehen. Wo sich viele Carver dann den Tag mit einer engen und langen Talabfahrt über vereiste und gut bevölkerte Ziehwege vergnügend abschliessen, wollt ich natürlich ganz andere Wege einschlagen. Schliesslich bin ich ja extra nur zum Carven in die Berge gegangen. Warum also die letzte Abfahrt des Tages nach Liftschluss nicht auf einer am Vorabend präparierten schönen, griffig-harten Carvingpiste abschliessen. 180 Höhenmeter am Stück, fast soviel wie die Session-Piste 26-A an der WCS-Europe - vier Pistenbully breit. Exklusiv nur mir vorenthalten, so jungfräulich wie die Piste im ersten Bild früh Morgens um 10:26 Uhr. Kommt so was nicht dem garantierten Grundbedürfniss eines authentischen Schweizer Carvers entgegen? Nach diesem herrlichen Abschluss (Bild 3), bei welchem man ja nicht wirklich was tun musste, noch 100 m weit zur Bushaltestelle laufen und sich genüsslich nach Hause chaufieren lassen, welch ein Erlebniss!
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hotfrontside
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Post by hotfrontside » Friday 12 March 2010, 1:11

aha, du hast in der luft umgekantet und die hand aufgelegt....

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Chrischi
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Post by Chrischi » Friday 12 March 2010, 16:07

Psst.... hey Schneewurm........kannst Du mir was von dem Zeug besorgen, das Du Dir einwirfst ??? 8O 8O

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HotBlast
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Post by HotBlast » Friday 12 March 2010, 18:14

@schneewurm:

bist du ein Board mit Single Sidecut Radius gefahren?

Johann Knieschluss
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Post by Johann Knieschluss » Friday 12 March 2010, 20:48

Des Schneewurms schaurig schoene Spuren im Schnee...
wie von einer weit entfernten Galaxis als crop circle auf einen schweizer Hang gehaucht...

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Post by user » Saturday 13 March 2010, 18:17

man munkelt, wenn schneewurm fakten preis gibt, ist daraan nichts zu rütteln, diemal aber schon. die abgesperrte piste der wcs ist nicht die 26A,,,,
:D

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Schneewurm
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Post by Schneewurm » Sunday 14 March 2010, 10:57

Ja-ja user, Organisation ist bei der WCS Europe eben eher Glücksache. Mal wechselt die Piste (von der A zur B), mal kurz vor der Austragung der Standort des Après-Ski-Treffpunktes, mal schrumpft ebenso kurzfristig die Liste der Austeller massiv. Dies nimm ich aber überhaupt nicht als unüblich auf und es ist doch so ganz ähnlich wie etwa bei der Deutschen Bahn DB, wenn der Airport-Express, mangels Zeit, nicht am Airport (Berlin Schönefeld) hält und dort vorbei fährt. Wichtig bleibt aber, wie aus den Ausführungen aus dem Montafon/Schruns zu entnehmen sind: Mit dieser neuen Bahn werden die besonders breiten Pisten 26, 26a und der neuen 26b optimal erschlossen.

Ja Johann Knieschluss, und seit Freitag Abend wohl, sind diese Spuren wieder mit der Pisten-Raupe wegradiert, sniff. Wenigstens hatte da die kornkreise-forschung.de einige Tage/Nächte lang Zeit die Spuren zu interpretieren.

Nein Chrischi, leider nicht. Ich fahre nur gerne etwas in der freien Natur Snowboard. Das kann mitunter schön sein, Glücksgefühle wecken und Zufriedenheit geben. Andere Menschen erreichen dies mit der Einnahme von alkoholischen Getränken an einer Schirmbar natürlich auch. Gerade in Kreisen, in welchen man gerne mit Raceboards fährt, ist dies ja auch nicht unbeliebt. Nicht umsonst wurde ja eine gerade laufenden Carving Session von der Schweiz weg dahin verlegt, wo mit der Bella Nova "Europa's größte Skibar" gleich unmittelbar neben der Session-Base liegt, ich hoffe für Dich Chrischi, Du hast da nix verpasst! (Passende einschlägige Internetseiten zu diesen Kreisen findet www.google.com sofort. Man tippe nur mal die drei Stichworte "carving" "session" und das Wort/Verb welches man für übermässigen Alkohol-Konsum verwendet, oder alternativ "Bier", ein und schon sind die drei relevantesten Seiten auf den Top-3-Plätzen zu finden, einfach mal ausprobieren!)
Ich denke der neue Standort wird die bisher erfolgreichtste WCS in Europa überhaupt werden, da sie diesmal sehr gezielt auf die zu erwartende neue und umfangreiche Klientel ausgelegt wurde. Eine nicht zu Überanstrengungen führende 600 m kurze und besonders weite Piste hat die Leute begeistert. Snowboard-Instruktoren welche ihre Ausbildung/Legitimation über den Kauf von vielen teuren Boards im Umfang von 7'000 - 10'000 Euro rechtfertigen, statt eine fundierte Ausbildung im gleichen Preisrahmen, haben nun diesen Virus den anderen weiter vermittelt und unbeliebte Fun-Wettkämpfe, wie Race-&-Style, wo Kinder mit ihren Raceboards den Papi's um die Ohren fuhren, sind nun auch weg. Dafür kann man nun aber mit dem Limbo-Carving bis zum umfallen carven, eine ideale passende Vorübung für das mögliche folgende Après-Ski, bei dem es möglicherweise um etwas anderes "bis zum umfallen" gehen kann. Siehst Du, die Organisation der WCS nahm wenigstens aus der Schweiz den Slogan von Schweiz Tourismus Wir tun alles für Ihre perfekten Wintererlebnisse! mit und setzt ihn vorbildlich um, wenn sein muss auch im Vorarlbergischen.

Für hotfrontside's Analyse eventueller Luftsprünge, habe ich mal das Umkanten vor dem letzten Turn auf des letzten Bildes etwas aufbereitet. Ausschnitt, aufgezoomt, nachgeschärft und als Relief-Funktion dargestellt (siehe unten). Was ich wo und wie aufgelegt habe, weiss ich nicht, denn ich wollte ja nur ein wenig Snowboard fahren. Wenn immer möglich versuche ich nicht im Schnee zu streifen, dies vernichtet nur unnötig die Geschwindigkeit und kann zu eklatanten Störungen der Haltung/Harmonie im Schwung führen, aber ab und zu ist das Streiffen im Schnee nicht zu verhindern. Auffällig ist lediglich, dass alle meine Snowboardjacken und die Hosen Backside-seitig auf Hüfthöhe ständig zerschliessen sind und alle paar Wochen eine Nachbesserung mit dem silbrigem "Duck" Tape fällig ist. Dasselbe im Kniebereich Frontside-seitig an der Hose.
Aber wer weiss, vielleicht kommt dies aber auch daher, dass ich öfters Skilift fahre, dessen Bügel dies verursachen und ich mich sehr selten auf geheizten, komfortablen und weichen Polstern von 8er-Sesselbahnen hoch hiefen lasse.

Nein HotBlast, das Board hat keinen Single Sidecut Radius, obwohl ich da mit einem Brett der oberen GS-Klasse fuhr, ein Brett also, kurz vor der Super-G-Klasse. In sämtlichen Unterlagen wird zwar nur ein Radius angegeben, aber dem ist eben nicht immer ganz so. Das kann ich insofern beurteilen, da ich vom gleichen Shape gleich zwei Stück habe, eines ohne Blech und eines mit Blech. Hält man das eine um 180° verdreht auf die Kante des anderen, ist der Unterschied im SCR-Verlauf deutlich zu sehen (Kreuzung). Aber dies war für das Befahren dieser 180 HM Privat-Carving-Piste nicht wirklich entscheidend. Bei solch einfachen Bedingungen wäre für mich wohl irgend ein Snowboard auch schön zu fahren gewesen.
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Semmel69
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Post by Semmel69 » Wednesday 7 April 2010, 15:46

Was Du alles kannst Schneewurm! Boah, Du bist mein Held, sind bei Dir zu Hause in Jona am schönen Zürichsee (Schweiz) noch mehr solcher Supercarver wie Du unterwegs!? Gehst du dieses Jahr noch mal fahren oder ist schon Feierabend für diese Saison!?
Ich kann Dich ja mal anrufen, deine Telefonnummer hab ich ja noch, dann können wir ja was ausmachen wann wie und wo! :D
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