Profi vs Amateur

Beiträge zu den Themen SWOARD Snowboards, Extremecarving Fahrtechnik oder Dies und Das

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joemzl
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Post by joemzl » Saturday 23 January 2010, 17:58

Decambered ist sie natürlich noch nicht, aber wenn das ein wichtiges Detail fürs EC sein sollte,
kann man davon ausgehen, daß das noch getestet wird.

So, jetzt sollte es aber wieder on-topic weitergehen. :)
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HotBlast
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Post by HotBlast » Saturday 23 January 2010, 19:44

ein EC-Board wird an Kunden verkauft, die damit regelmäßig kein Geld verdienen. Die, die mit ihren Boards Geld verdienen (Profis) fahren mit dem erwähnten Konstruktionsmerkmal. Ist das nicht im Sinne von: "Profi vs Amateur", also "on-topic"?

Zu der decambered nose konnten ja nun schon einige Eindrücke und auch Erklärungsversuche gepostet werden.

Sollte hier eine besseres Bild von den aktuell neuartigen und am häufigsten in Rennshapes verwendeten Konstruktionsmerkmalen gezeigt werden, schlage ich vor, diese nach einander und für sich allein stehend darzustellen. Das erscheint mir einfacher und nachvollziehbarer. Welche Merkmale wären dies, nach der decamberd nose? Welche Quellen gibt es?

1. decambered nose
2. Komposition von Radien
3. ...
.
.
.
n. ...

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frunobulax
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Post by frunobulax » Sunday 24 January 2010, 11:06

@Wintergold: natürlich kann man ned an allen Tagen Spartaner fahren. Die Anschaffung eines Tankers hat mir wieder Bereiche des Snowboardens erschlossen, die sich mit dem Carvingboard einfach ned vernünftig abdecken lassen. Aber der Focus liegt nach wie vor auf der Carverei.

Powdershapes und Carvingshapemerkmale argumentativ in einen Topf zu werfen halt ich übrigens für gefährlich. Dass ein Powderboard vorn u hinten weich u decambered sein kann hat meines Wissens ned ganz dieselben Hintergründe, auch wenn hier der Zufall ähnliche Ergebnisse schaffen kann. Da gehts soweit ich weiß sehr viel um die Schaffung von Auftrieb und einer stabilen "Schwimmlage" (weiß nicht wie man das nennen soll).
Und "Weichschneeeigenschaften bei Carvingboards" is eine andere Baustelle als "Powdergeräte".
Bei einem Carvingboard will ich folgendes im Weichschnee:
a) Stabilität, vor allem Sicherheit gegen Nosefolds
b) wenig Neigung zum Weggraben.

Vor allem hinsichtlich der Nosefolds mach ich mir ein bisl Gedanken bei aktuellen Shapes. Wie schaut das aus? Muß man sich da Sorgen machen?

Dass so eine decambered Nose weniger weggräbt sagt mein Gefühl auch. Die logische Erklärung folgt dem aber noch ned so ganz. Die Aufbiegung eines Snowboards im Turn selbst muß ja dem gefahrenen Radius folgen, egal welcher Shape. Wenn ich das zu Ende denke, dann ist im aufgekanteten Zustand eine decambered Nose exakt gleich einer klassischen Nose, nur dass die Schaufel fehlt. Das kann ja jetzt für sich genommen noch keine Vorteile bringen. Oder überseh ich was?


Ich hab mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich halt das nicht für ein spezielles Randproblem. Nicht umsonst sind zB Tantalus und Cyborg bei der Marke mit dem V solche Verkaufsschlager. Auf einer andere Ebene der Silberpfeil verkauft sich nach wie vor gut, trotz seiner bedenklichen Weichschneeeigenschaften.
Die Leute wollen Boards mit starken Führungseigenschaften, und zwar in der ganzen langen Entwicklungsphase wo sie ungewollte Kräfte aufs Board übertragen.
Zu einem Board mit guten Drifteigenschaften wechselt man vielleicht später wieder zurück, wenn man die Fähigkeit erworben hat beides in einem Board zu nutzen.
Siehe zB pureboarding und Swoard, wo jeweils gleich eine Kombination aus einerseits Breitboard (mit flachen Winkeln gut zu driften) und einem speziellen Stil mit viel Rotation gelehrt wird. Nicht ohne Grund. Wenn du beide Ansätze voneinander trennst, kriegen die Leute Probleme.

@hotblast: ich find das super wie du versuchst das zu strukturieren. Nur glaub ich dass ein Thema so lang läuft wie jemand was dazu beizutragen hat, aufgestelle Regeln hin oder her. Die Erfahrung zeigt dass es extrem schwer is Struktur in so einen Thread zu bringen. Lass es mal laufen, das passt schon (nach einigen Anfangsschwierigkeiten :wink: )

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WinterGold
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Post by WinterGold » Sunday 24 January 2010, 23:46

fruno, du versuchst der decambered nose Nachteile anzudichten ... zuerst das Graben (das wurde entkräftet ...), dann die Leblosigkeit (Danke richard1 :wink:), jetzt kommt der Nosefold ... ist auch kein Thema bei der decambered nose :P ...

Aber es könnte ein Thema sein, wenn es darum geht, was manche Leute wollen ... vielleicht fahren manche Leute gerne mit viel Druck auf der Schaufel und vielleicht kann eine "klassische" Nose damit besser umgehen.
Hier könnte ein Ansatzpunkt sein ... also für dich, fruno ... :D ...

Der Ausgangspunkt der Diskussion war, das ich gemeint habe, dass ich mir immer genau anschaue, was die Profis fahren, und mir dort Anregungen hole. Daraufhin hast du gewettert, dass du genau gegen dieses Gedankengut seit Jahren ankämpfst. Ich habe nie gesagt, dass alles was von den Profis kommt gut ist, aber es gibt auch die scharfe Trennung nicht, die du gerne hättest.
Leider bist du z.B. auf mein Windsurfbeispiel nicht eingegangen ... da ist die Trennung zwischen Amateur und Profi fast komplett aufgehoben ... dieses Material (Freestyle) können fast alle (ausser reine Anfänger) fahren.
Ein Kessler (Apex, SG, etc.) ist auch ein enorm vielseitiges Brett und es können auch sehr viele unterschiedliche Fahrertypen damit Spaß haben. Das ist meine Meinung und ich wollte genau gegen diese strikte Trennung kämpfen, die du dir anscheinend wünschst.
Viele Freecarver schwören mittlerweile auf Titanal - das kam irgendwann einmal von den Rennskiern ... also auch aus dem Profisport ... im amerikansichen Forum gehört Metal ja schon fast zum guten Ton und Prior, Donek und Coiler gehen sehr stark in diese Richtung (auch die decambered nose ist dort ein grosses Thema ...).

Auf deine Theorie mit den Carvingaufsteigern bin ich nicht eingegangen, weil ich schon eher gute Fahrer im Kopf hatte, als wir mit unserer Diskussion gestartet sind ... ich kann deinen Ideen da schon folgen, aber irgendwie ist das für mich im Moment eine andere Baustelle.

Ich denke, dass das Hauptproblem darin liegt, dass es DEN Freecarver einfach nicht gibt und damit ist es auch schwierig, ihm Material zu empfehlen. Zu unterschiedlich sind die persönlichen Anforderungen und Vorstellungen. Da kommen dann noch Fahrtechnik und Stylefragen dazu und damit wird es noch subjektiver und schwieriger. Ich habe mir gerade das Bild von einem bomben Backside angesehen ... da stimmt einfach alles für mich ... so genial ... aber das Kommentar von meinem Gegenüber war nur, "Da streift ja die Hand im Schnee - das find ich furchtbar!". Ok, muss ich auch akzeptieren, weil DIE richtige Technik gibt es nicht, wenn es um Spaß haben geht ... der eine steht lieber zentriert (und ist begeistert von einer decambered nose) ... der andere wirft sich bei jedem Schwung nach vorne, dass es nur so quietscht und möchte seine klassische Nose nicht missen ...

@HotBlast - zu den "neuen" (so neu auch wieder nicht ...) Raceshapes habe ich dir schon einmal die wichtigsten Punkte aufgezählt.

1. decambered areas (nose und tail) und der entsprechende Flexverlauf (meist "weicher" als Oldschool Raceshapes)
2. Radiusformen, wie z.B. Klothoide
3. Taper - in Verbindung mit Punkt 2 - Der Radius ist vorne kleiner und wird kontinuierlich grösser.
4. Metalkonstruktion (meist 2 Titanalschichten) und damit verbunden oft auch Dämpfungsschichten (z.B. Gummi)

Die richtige Kombination aus diesen Komponenten macht diese Shapes so besonders.

Was sind eigentlich neue Entwicklungen aus dem Freecarvebereich?

P.S.: Mit Powder und Carving Ansprüchen hast du (fruno) natürlich recht und ich wollte niemanden verwirren, aber das Prinzip der besseren Druckverteilung gilt für beide und ist DER zentrale Punkt.

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frunobulax
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Post by frunobulax » Monday 25 January 2010, 9:20

Hmmm, was die Geschichte mit den unterschiedlichen Anforderungen betrifft stimm ich Dir absolut zu. Da kann man höchstens Tendenzen ausmachen. Etwa im Aufsteigerbereich das von mir beschriebene.
Und für die Experten, dass im FC-Bereich höhere Schräglagen gefahren werden, womit ein Board auch umgehen können muss. Das macht zB das Nosefold Problem wirklich virulent.
Es soll nicht der Eindruck entstehen dass ich versuchen würd der Konstruktion etwas anzudichten. Ich denk nur laut, und bin völlig zufrieden wenn meine Gedanken widerlegt werden.
Wie ma so sogt: Wichtig is dass ma drüber gredt ham. Aber der nächste Schritt is jetzt für mich: ausprobieren! Wie iss, hosd Zeit für a gepflegte Katschberg-Zerschneidung?

Neue Entwicklungen FC:
Wie der Tom schon erwähnt hat, es is ned soo leicht aktuelle Entwicklungen der einen oder anderen Gruppe zuzuordnen.
Ganz klar aus dem FC Bereich kommt der Trend zu breiten "EC" Boards (Swoard), und zu vielseitigen breiten Boards wie dem Two oder Bastards, aber auch Schtubby, Axess u dgl.
Andererseits der Längenzuwachs is etwas was derzeit sehr stark passiert. Sehr lange, harte, gut gedämpfte Boards wie das meinige. Aber auch etliche neue ganz schmale Boards sind auf dem Markt.
Im Aufbau-Bereich tut sich glaub ich einiges, wobei da sicher der Hauptbestandteil Metal ist. Aber es is verblüffend, wie sehr sich gleich geshapte Boards in den Fahreigenschaften unterscheiden können, wenn man was anderes reintut.
Woher Metal kommt, darüber kann man lang diskutieren, wobei klar ist, dass es der Hansjürg zumindest im SB Bereich salonfähig gemacht hat, also eher Punkt Race.
Mit Schaufelformen haben FC-Shaper auch schon lang experimentiert (Stichwort "Autocarve" Versuche).
Über den Rest weiß ich ned allzuviel, weil man da viel im Nebel herumstochert.
Ich weiß, dass ich etwas wie meinen Spartaner vorher nie gefahren bin. Ich weiß aber ned, worans liegt dass das so gut funktioniert.

Ich will nur sagen, die Zeiten wo ein Shaper was zsammkonstruiert hat und man konnte es dann im Geschäft kaufen sind im FC Bereich ziemlich vorbei.
Heut is die Verbindung zwischen Ridern und Shapern so direkt, dass Vorschläge binnen kürzester Zeit umgesetzt werden und ich zu neuen Boards umgekehrt sofort Feedback geben kann und weiß dass das auch ankommt. Internet und Testweekends machens möglich.

Zur Surferei kann ich ned allzuviel sagen, da ich da ned auf dem neuesten Stand bin.
Meine letzten Erfahrungen sind mit 3 Jahre alten Fanatic Boards, und da war ich ned nur begeistert. Ehrlich gesagt war ich sogar enttäuscht, wie wenig Fortschritt sich in den letzten 10 Jahren scheinbar ergeben hat. Ich bin zwar dann überwiegend mit genau diesen Freestyle Boards hauptsächlich gefahren, bin aber ned der Meinung gewesen dass sich da v.a. was die Halserei betrifft, aber auch in Bezug auf die Aufsteigertauglichkeit soo viel getan hat (ich bin seit gut 20 Jahren Gelegenheitssurfer und freu mich immer noch über durchgeglittene Halsen...). Ich find immer noch dass sich nix leichter halsen ließ als der Sunset Slalom. Die neueren Shapes liegen mir irgendwie zu unsauber in der Kurve. Umgekehrt is es mir lustiger mit einem scharfen Slalomboard so richtig dahinzuprügeln.
Die Double Fins die mir dort als "Neuentwicklung" aus dem FS Bereich präsentiert wurden, warn für mich ein Graus.. ein Spinout nach dem anderen. Aber wie gesagt, ich bin da ned up to date.

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WinterGold
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Post by WinterGold » Monday 25 January 2010, 10:36

Deine Surfgeschichte muss ich jetzt auf das Snowboard fahren ummünzen - das wäre so als ob ich sagen würde das Ur PJ von Burton war sehr gut zum carven und seither ist eigentlich wenig passiert ... und vielleicht empfinden das manche Gelegenheitscarver auch bei den Snowboards so ... für mich reden wir hier eh nur über die berühmten 5% ... den Rest muss man schon selber machen ...

Nosefold Problem ... ist das nicht ein Fahrtechnikproblem bzw. ein schlechtes reagieren auf vorherrschende Verhältnisse oder ein schlecht konstruiertes Board ... das musst du mir noch genauer erklären ...

Höhere Schräglagen ... was die Körperposition betrifft, stimmt das, aber der Aufkantwinkel des Bretts zum Schnee ist in beiden Fällen praktisch gleich ... schau dir einmal Standbilder aus PGS Rennen an ... weiter geht es nicht ...

Nachdem es ja um die Gesamtabstimmung beim Board geht, hast du sicher ein paar gute Beispiele aus dem FC Bereich gebracht, aber die einzelnen Komponenten dem FC Bereich zuzuschreiben, ist gefährlich ... du bist doch auch schon lange dabei, oder?

Breite Boards - gehen wir zu unseren Jugendhelden - die Asys waren sehr breit (jenseits der 22cm bei Freinademetz und Happ), aber auch die symmetrischen Alpinboards von Dieter Happ waren immer mind. 218mm breit. Also breite Boards im Alpinbereich gibt es schon sehr laaange und ein paar von uns sind auch nie etwas anderes gefahren ;-) ...

Länge - ich bleibe bei den Jugendhelden - früher gab es Super Gs und sogar Downhill Rennen - da waren Boards über 2m auch keine Seltenheit ...

Schmale Boards - der Skwal ist bereits 1992 erfunden worden ...

Katschberg - ich war die ganzen Weihnachtsferien in Kärnten ... verdammt :wink: ... ich weiss nicht, ob ich so schnell wieder hinkommen kann, aber wenn dann melde ich mich!

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Post by frunobulax » Monday 25 January 2010, 11:12

Naja, das "wer-hats-erfunden"-Spiel könn ma lange spielen, das bringt uns ned weiter. Am Ende streit ma uns ob breite Boards vom Herrn Burton oder von der Frau Crazy Banana erfunden wurden. Ich hatt auch schon breite Boards unter den Füßen da wußt noch niemand was EC bedeuten soll.
Du hast natürlich recht, das is immer sehr fraglich welchem Bereich es zuzuordnen is. Ich will das auch gar ned versuchen. Es ging um aktuelle Entwicklungen. Und auch die gehen oft parallel. Grundsätzlich würd ich zustimmen dass die Mehrzahl des Impulse im Racebereich gesetzt wurden.
Was breite Boards betrifft.. Swoard hat die spezielle Eignung solcher Boards für den speziellen EC-Stil breitenwirksam salonfähig gemacht, und Pureboarding verfolgt ein "ganzheitliches" Snowboardkonzept.
Da werden sicher alte Ideen neu verwertet, aber auch so eine Neuverwertung kann wirklich neu sein. Kommt immer drauf an was man draus macht.

Schräglagen: da muß ich konkreter werden.
Voller Druck über einen komplett ausgefahrenen Schwung hinweg, Kraftvektor fast parallel zur Piste, Körper (fast) gestreckt - das is die Domäne des Freecarvens.
Im Unterschied zu dem was Du beschreibst, wo ja zwar das Board voll aufgekantet ist, aber durch Angulation der Schwerpunkt möglichst weit weg von der Piste gebracht wird und daher der Kraftvektor auch anders liegt. Zusätzlich will ein raciger Turn nie ganz ausgefahren werden, sondern der Fahrer will den Turn ja zum ehestmöglichen Zeitpunkt wieder aufmachen und hat daher im Kurvenausgang nicht so lange Druck. Der Racer bleibt auch immer mehr in den Knien und hat die beweglichere Grundhaltung. Daher kann er auf Nosefold-Situationen besser reagieren.

Ja, Nosefolds liegen sehr oft in Fahrtechnik-Fehlern begründet (Vorlage). Aus Race-Sicht is ja überdies die ganze von mir grad beschriebene Technik ein Konglomerat von "Fehlern".
Trotzdem macht es Spass so zu fahren, und es funktioniert auch gut. Man is aber viel Nosefold-gefährdeter als in der Racer-typischen, tiefen, stark angulierten Grundhaltung. Der Grat zwischen geil ausgesurftem Laydown und Frontüberschlag is manchmal doch recht schmal.
Daher hab zB ich persönlich einen Heidenrespekt vor weichen, giftigen Schaufeln. Ich akzeptier da lieber eine gewisse Hölzernheit des Einlenkverhaltens, als dass ich das Nosefold-Risiko erhöhe.
Ob decambered Noses einen ähnlichen Effekt produzieren, weiß ich absolut nicht. Deswegen frag ich.


Zum Surfen nochmal.. jaa... ich weiß es klingt deppert. Vielleicht is auch die Erinnerung verklärt. Ich komm mir ja selber vor wie der Opa Sackbauer der vom Krieg erzählt. Und ein Sunset war krötenlangsam und kam ned aus dem Wasser und was weiß ich noch. Dennoch konnte man ihn wie ein Gestörter in die Halse treten und richtig Fliehkräfte generieren wie in der Achterbahn, während ich mir bei diesen FS-Boards immer dachte ich hab Schaumstoff unter den Füßen. Vielleicht warens schlechte Boards.


Jaaaaa, und SuperG.. warum sie den abgeschafft haben weiß ich bis heut ned. Aber das is eine andere Baustelle.

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Post by WinterGold » Monday 25 January 2010, 14:11

Ja, da hast du recht, das würde zu weit führen (obwohl es schon lustig wäre :wink: ).

Aber ich denke du machst einen Fehler über den ich schon gesprochen habe - der Freecarver ist nicht definierbar ... ab einem gewissen Können gibt es kein "richtig" und "falsch" mehr ... maximale Schräglage des Körpers als oberstes Ziel ist nicht jedermanns Sache und zu eng gesteckt ... dieses Feld ist extrem vielschichtig ...

Mir gefällt der Stil, der auf dieser Seite präsentiert wird sehr gut (und ich habe mir schon zick mal die Videos angesehen - unheimlich ästhetische Fahrweise!), aber ich will ja nicht immer nur auf der Suche nach der geeigneten Piste unterwegs sein ... ich will überall fahren!

Den Pureboarding Stil finde ich vom Ansatz her super (ausser das Herumfuchteln der Arme beim Kurzschwingen od. in der Buckelpiste :wink: ), aber ich will nicht so ein "entschärftes" Board zum carven verwenden ... das hat aber nur mit mir persönlich zu tun, weil ich auch sehr viel Softboots fahre ... ansonst finde ich die Boards super!

Den Racestil finde ich einfach gut, weil er enorm effektiv ist und sich in unterschiedlichsten Verhältnissen anwenden lässt, aber meine Turns mag ich schon ausfahren :wink: ...

SG - die Amerikaner haben vor einiger Zeit ein SG Board gebaut ... 2m lang und 30m Sidecut ... wohl nur für die Mutigen und wenn man etwas Platz hat ... :D ...

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Post by frunobulax » Monday 25 January 2010, 17:29

Du, eine Stildiskussion woll ma eh ned führen, das würd hier den Rahmen sprengen und ich bin eh kein großer Freund von Stildiskussionen... da gibts wie Du sagst viele Wege die zum Glück führen.

Ich sag nur dass es diesen Stil im FC Bereich gibt, nicht dass jeder so fährt oder fahren soll. Und dass daraus spezielle Anforderungen ans Material resultieren (als Fußnote: kannst dir ja mal die Hinweise zum Problem "Seitenwangen wachseln" anschauen.. zB hier https://www.extremecarving.com/tech/mat.html über solche Dinge zerbrechen sich Freipistenschnitzer den Kopf)

Übrigens find ich, dass man manchmal auf alpinecarving nachschlagen sollte, um den Kopf wieder freizukriegen :wink: . Schau mal was Scott zu dem Thema schreibt http://www.alpinecarving.com/racing.html#racevcarve

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Post by WinterGold » Monday 25 January 2010, 17:55

Ich finde diese Seite äusserst informativ ... die sollte jeder einmal komplett lesen und auch verstehen :twisted: ... dann gebe es wesentlich weniger Fragen.
Die meisten Punkte, die Scott beschreibt sind eh logisch und haben wir schon geklärt, aber ...

As you get better at carving, your technique will result in slower speeds, which will require you to move to steeper and steeper terrain to maintain sufficient speed to get the board to carve.

Also das würde ich nicht wollen ... und das schränkt auch irgendwie ein ... so wie ich geschrieben habe - ich möchte Spaß von blau bis schwarz :D ...

Und ...

Racing is racing, and carving is carving, and never the twain shall meet.

Solche Trennungen finde ich einfach nur schade ... letztes Jahr am Kreischberg ist der Sigi ein paar Schwünge oben praktisch nur gecarvt - das war toll zu sehen ... leider viel zu selten ... mit der Attraktivität bei vielen Rennen gebe ich dir recht ...
Aber wenn Platz ist und man schnell fahren kann, ein paar Riesentorlaufartige Schwünge zu ziehen (und zwar nur auf der Kante) bis einem die Ohrlapperl wackeln, ist schon sehr sehr zufriedenstellend :twisted: ...

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Post by frunobulax » Monday 25 January 2010, 18:26

Ich find das auch ein bisl übertrieben. Aber insgesamt is die Seite super.

Zur Attraktivität hab ich gar nix gesagt.. hab ich was überlesen? Da könnt man sicher viel drüber reden.. vor allem zum Modus und zur Kurssetzung.. aber das is ein anderes Thema.

In einem geb ich Dir übrigens recht: um Spass in wechselndem Terrain zu haben, muß man verschiedene Stile/elemente mixen bzw beherrschen. Ab und zu ein paar Raceturns reindreschen is super lustig. Bisl rumhüpfen, auf Speed machen oder Hakenschlagen.. da brauchst jedesmal eine andere Technik.. rückwärts kann ich leider ned.. das tut immer so auf der Goschn weh..
Aber nur flachcarven wird auch fad.

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Post by WinterGold » Monday 25 January 2010, 18:53

Obwohl ich denke auf Grund der Formulierung (so wie eines der Gebote aus der Bibel - Verwendung von "twain"), dass der Scott das auch etwas ironisch gemeint hat ...

Jetzt kommen wir uns aber gefährlich nahe :D ... droht jetzt das Ende des Threads :lol: ...

Ich hatte mir eingebildet, du hättest irgendwo die mangelnde Attraktivität der Rennen erwähnt ... egal ...

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Post by pstalder900 » Wednesday 27 January 2010, 9:42

Sorry, ein bisschen Offtopic, aber über eine solche Diskussion, wie sie hier geführt wird, hätten sich die Herren in diesem Video wohl sehr gewundert :D




Leider in Schweizerdeutsch, aber trotzdem sind wichtige Erkenntnisse zu erfahren, wie z.B. die durchgehenden Stahlkanten, die Sicherheitsbindungen und natürlich den einteiligen Skianzug, der beim EC auch noch heute vorteilhaft wäre :-)

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Post by WinterGold » Wednesday 27 January 2010, 17:23

Wow, echt genialer Link!!!
Ist diese Sendung wirklich von 1981? Weisst du da was genaueres pstalder900?

In Ö gab es die erste Vorstellung des Snowboardsports erst im Feb. 1988 im Fernsehen zu sehen ... da sieht man wie hinterwäldlerisch wir sind ... :D ...

Tolles Zeitdokument!

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Post by pstalder900 » Wednesday 27 January 2010, 20:16

Ich habe mich soeben schlau gemacht: die Sendung hiess Karussell und lief von 1977 bis 1988 auf Schweizer Fernsehen (Quelle).

Geuploaded auf Youtube wurde sie allerdings von einem Österreicher :o

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