Wiedereinsteiger sucht Tipps betreffend Ausrüstung

Beiträge zu den Themen SWOARD Snowboards, Extremecarving Fahrtechnik oder Dies und Das

Moderators: fivat, rilliet, nils, joemzl, Petr

targa2
Rank 2
Rank 2
Posts: 10
Joined: Thursday 11 December 2008, 9:32

Wiedereinsteiger sucht Tipps betreffend Ausrüstung

Post by targa2 » Thursday 11 December 2008, 10:24

Halelujah! :angel: Ihr seid meine Rettung -- so hoffe ich jedenfalls... :pray: Denn überall in den Geschäften schaut man mich nur verständnislos an, wenn ich nach einem (Miet-)Brett mit Plattenbindung frage. 'Hardboots? Das fahre heute keiner mehr', heisst es dann jeweils. Und dann werde ich noch mit einem mitleidigen Lächeln bedacht, wenn ich nicht ohne Freude mitteile, dass ich vor kurzem günstig ein Paar richtig gut erhaltene, wenig gebrauchte Burton Hardboots erworben habe... Grad so, als hätte ich mir als Grundstein für meine neu zu beschaffende Audio-Anlage einen MW-Radioempfänger angeschafft...

Doch ich will mal von vorne beginnen: In den frühen 80-er Jahren habe ich mich aus purer Neugier mal mit meinen Skischuhen auf ein Brett Marke Eigenbau gestellt. Und kaum hatte ich das High erlebt, das auf die ersten gelungenen Kurven mit Wechsel von einer Kante auf die Andere folgt, wanderten meine Skier in den Schrott. In der Folge fuhr ich, immer mit denselben Skischuhen, ein K2 XTC (Riesenspass im Tiefschnee) und dann ein (asymetrisches) schwarz-oranges Mistral, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere. Ziemlich erstaunt kam kam ich nach einer Weile an den Punkt, dass ich mit dem Mistral auf griffiger Piste Kurven in den Schnee schneiden konnte, bei denen meine Hand ganz natürlich über den Schnee zu wischen begann -- da wurde mir klar, was der damals neue (jedenfalls für mich) Begriff 'carven' bedeuten musste.

Und dann kam der Bruch. Aber glücklicherweise weder der Arm- noch Bein- noch sonst ein Knochenbruch. Sondern der Bruch in meiner Snowboard-'Karriere'. Um 1993 war ich zum letzten Mal auf einem Brett gestanden, bevor ich vor 2 oder 3 Jahren wieder mal wissen wollte, ob 'es' noch geht. Genau einen halben Tag war ich mit einem geliehenen Brett unterwegs. Und durfte erfreut feststellen: Ja, es geht noch. Einzig die Softboots, die ich dabei zum allerersten Mal ausprobierte, vermochten mich gar nicht zu überzeugen...

Und nun also will ich wieder einsteigen. Wobei für mich eben fraglos war, dass ich dies mit Hardboots machen will, und deshalb sofort bei diesen Burton Hardboots zugeschlagen habe (Auf dem Lederabschluss des Innenschuhs steht 'REACTOR', auf dem inneren Gelenk 'CANT FLEX', auf dem Äusseren sowas wie '13' oder vielleicht ein stilisiertes '1B' oder '18'). Und dazu jetzt die grosse Frage: Welches Brett und welche Bindung dazu? Wo kriege ich dies her? Gibt es vernünftige gebrauchte Bretter, oder sind die meist schon ausgelutscht, weich, oder sonstwie verbraucht?

Ich bin kein Typ, der immer das neueste Modell braucht. Es darf ruhig ein älteres Modell sein, wenn das Brett als solches noch taugt. Wenn ich damit meine Bogen in vorzugsweise griffige, ebene Pisten carven kann, dann habe ich fast alles, was ich brauche.

Gratulation und Dank an alle, die bis hierher durchgehalten haben! :bravo: Und schon jetzt vielen Dank für eure Tipps.

User avatar
Eberh@rd
Rank 4
Rank 4
Posts: 90
Joined: Monday 10 December 2007, 23:05

Post by Eberh@rd » Thursday 11 December 2008, 10:38

Hi Targa,

nur kurz mein Tipp zum Snowboard, weil ich vor ungefähr einem Jahr etwa in derselben Situation war.

Habe mir damals ein Choc Race Series A 170cm zugelegt, neu bei eBay für läppische € 120,00. Weiß nicht, ob die Choc-Boards derzeit immer noch so häufig auf eBay zu finden sind wie vor einem Jahr.

Im Forum hatte es ziemlich übereinstimmend geheißen, dass diese Bretter ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Und ich bin als inzwischen mittelmäßiger Carver, der seit über 20 Jahren auf dem Board steht, von der Qualität und den Fahreigenschaften des Choc nach wie vor begeistert.

Grüße Eberh@rd

PS: Diese hier waren zuvor in der engeren Wahl gewesen, aber dann großenteils aus Preisgründen erstmal wieder verworfen (außer das Choc).

Image

PPS: das Brett in meiner Signatur ist natürlich nicht das Choc, sondern mein gutes altes Pogo, das auch noch gelegentlich den Schnee sieht.
Image

User avatar
frunobulax
Rank 5
Rank 5
Posts: 822
Joined: Wednesday 8 September 2004, 12:50
Location: Gmunden, Upper Austria

Post by frunobulax » Thursday 11 December 2008, 11:36

Serwas Herr Targa!

Dir kann geholfen werden. Und ich gratulier mal zu dem weisen Entschluß wieder mit dem Hardbooten anzufangen.

Frühe Achtziger?? Aber hallo.. da warst noch früher dran als ich...
Das Mistral war wahrscheinlich ein X oder Ecstasy, die gabs in den Längen 159 und 167 soweit ich mich erinnere.. Das war eh ein ganz schön harter Bock.

Wenn Dir die Boots passen, hast schon mal gut angefangen. Reactor ist zwar schon ein bisl was Älteres, aber für den Wiedereinstieg is das ok.

Bindung wird wohl eine F2 das Sinnvollste sein.

Um Dir boardmäßig wirklich helfen zu können, bräuchten wir mal Deine Größe, Gewicht und evtl besondere Vorlieben (nein, nicht das Unanständige, nur snowboardbezogen...)

Die Tips vom Eberhard sind schon mal nicht schlecht, wobei ich vorerst eher das Choc A und da Pureboarding in die engere Wahl nehmen würde, außer Du bist extrem ambitioniert.
Dann gibts noch etliche andere, aber gib zuerst mal Deine Daten her.

targa2
Rank 2
Rank 2
Posts: 10
Joined: Thursday 11 December 2008, 9:32

Die Hilfe rollt an....

Post by targa2 » Friday 12 December 2008, 11:38

'Ecstasy' war das, genau! Jetzt erinnere ich mich, dass mein Mistral ja eigentlich denselben Namen trug wie das K2 (XTC), einfach nicht so 'verkryptisiert'...

Und ich war tatsächlich zwar nicht einer der Pioniere, die ihre Bretter selber verleimt und mit Schraubkanten versehen haben, aber doch einer der ersten 'Mitläufer', sprich: Das Eigenbaubrett eines Freundes mal probiert, und dann gleich mal was ausgeliehen. Und die schrägen, ungläubigen oder gar missmutigen Blicke der Leute zu ignorieren gelernt, wenn ich mich erdreistete, mich mit einem Skifahrer zum Schleppliftfahren einzuordnen -- sowas gefährliches aber auch...

Nun also zu meinen Daten und Vorlieben:

178 cm messe ich vom Scheitel bis zur Sohle, 82 kg bringe ich netto auf die Waage.

Tja, und bei den Vorlieben wird's nun wohl etwas 'schizophren': Meine allergrösste Vorliebe war es damals (und wird es vielleicht auch heute noch bleiben), durch mit 50+ cm Pulverschnee bedeckte, unverfahrene Hänge zu surfen (mit dem K2 XTC eben). Kurz darauf habe ich mit dem Mistral Ecstasy das carven auf griffiger, ebener Piste bis fast zum Abliegen lieben gelernt ('Armpit' habe ich da vor kurzem als Begriff gelesen -- liegt man heute tatsächlich ganz ab, und schrammt mit der Achselhöhle über den Schnee?)

So schlagen also ach zwei Seelen in meiner Brust. Und jede davon werde ich wohl mit einem eigenen Brett zu Ihrem Recht kommen lassen müssen, soviel scheint mir klar. Was mir nicht ganz klar ist, ist, ob dies auch zwei paar Schuhe erfordert (Hard für carven, soft für Tiefschnee), oder ob ich, wie schon damals, mit den harten auch sehr gut im Tiefschnee unterwegs sein kann.

Da die unberührten Pulverschneehänge über's Jahr gesehen wohl seltener vor einem liegen als die Pisten, würde ich, vor eine 'entweder-oder-Entscheidung gestellt', wohl erst mal die Carver-Ausrüstung komplettieren.

Was ich defintiv nicht bin: Ein extrem-Racer, geschweige denn ein wettkamporientierter Boarder. Mir geht es nicht darum, so schnell wie nur irgend möglich voran zu kommen, und schon gar nicht, mich mit andern in der Geschwindigkeit zu messen. Bei mir steht die Freude an der Bewegung an sich im Vordergrund -- und die erlebe ich viel eher in der Harmonie der Bewegung, als über die Tatsache, wie schnell ich jetzt irgendwo durchgebrettert bin. 'Ambitioniert' bin ich also nicht in Bezug auf speed oder sonstwie gemessene oder messbare 'Leistung', sehr wohl aber in Bezug darauf, dass die Endorphine einschiessen, wenn ich Bogen an Bogen reihe und dabei dem Boden immer näher komme.

So, und jetzt seid ihr wieder dran mit Tipps und Tricks.

user
Rank 4
Rank 4
Posts: 79
Joined: Monday 14 January 2008, 13:30

Post by user » Friday 12 December 2008, 12:18

powdern geht auch mit nem alpinbrett, je breiter es ist, desto besser. brauchst also nicht zwangsläufig ne zweit ausrüstung. ist nur die frage was für ein board dir passt....da kann ich wegen mangelnder erfahrung nich viel zu sagen, außer: boarden is geil.

User avatar
frunobulax
Rank 5
Rank 5
Posts: 822
Joined: Wednesday 8 September 2004, 12:50
Location: Gmunden, Upper Austria

Post by frunobulax » Friday 12 December 2008, 12:34

Carving- und Powder-Ausrüstung sind nicht unbedingt ein kompletter Widerspruch. Alle breiteren Carvingboards sollten zumindest bedingt tiefschneegeeignet sein.
Das gilt auch für das Swoard.
Auf Vielseitigkeit getrimmt sind
Donek Axxess, Prior 4WD, Pureboarding Two, vielleicht auch Nidecker Proto.
Dazu kommen die versch. Powderguns (zB Dupraz), die auch alle ganz gut carvbar sind.
Aber wir reden da von Kompromissen, mit allen damit verbundenen Nachteilen.

Wenn Du nur ein Board kaufen willst, würd ich zum Donek Axess raten.

Mehr Freude wirst Du mit einer Kombi haben. Ich pers. hab grad mein Glück mit einer Kombination aus langem Virus Board und einem 192er Rad Air Tanker gefunden. Beides mit Hardboots. Ich pers. seh keine Notwendigkeit für Softboots. Is für mich beängstigend labbriges Zeug. Offene Schnalle und Vorlage bei Hardboots tuns auch.

Ein Vorteil eines "echten" Carvingboards ist: Du kannst frei über die Breite und damit den Bindungswinkel entscheiden. Das mußt Du letztenendes selbst festlegen.
In diesem Forum werden die Vorzüge breiterer Boards und gemäßigter Bindungswinkel gepriesen. An den Argumenten ist was dran, ich pers. teile sie nur in Teilbereichen.

Bekannt gute gemäßigte Carvingboards wurden schon genannt. Pureboarding, Choc C (oder A? bin schon ganz deppert.. das weichere jedenfalls), von Goltes gibt es auch das Grand Carve, Virus darf man keinesfalls vergessen (zB Tantalus, Dragster, Vampire), das weichere Trans, Oxess usw.
Einen reinen Extremecarver würd ich für den Anfang eher nicht kaufen, weil er Dir wahrscheinlich zu torsionssteif und damit unkomfortabel sein wird (Swoard, Goltes Extremecarve, Virus Scalpel). Das Gleiche gilt wahrscheinlich für extrem schmale Boards a la Trans Bastard u einige Viren.
Es gibt aber Leute hier die das anders sehen. Wenn Du die Gelegenheit bekommst zu testen, würd ich die jedenfalls ergreifen.

Von der Länge her würd ich rund um 170 für vertretbar halten.

Wende Dich mal an Axel von freecarve.de, der kann Dir sicher weiterhelfen.

hang loose (zu so einem Urzeitboarder darf ich das sagen :wink: )
fruno

targa2
Rank 2
Rank 2
Posts: 10
Joined: Thursday 11 December 2008, 9:32

Post by targa2 » Saturday 13 December 2008, 9:04

Na das läuft ja schon richtig gut an. Vielen Dank für all die Info.

'Choc?', dachte ich zuerst, 'soll'n dassein?' Noch nie gehört -- aber natürlich kein Wunder, ich war ja auch board-bezüglich auf dem Mond, die letzten 13 Jahre. Wird wohl ein französischer Hersteller sein, mutmasste ich dann, wegen der Ortographie... Doch ein Brett von einem westeuropäischen Hersteller für 120.- euro...??? Kann das was taugen?

:huh:

Nach kurzem googeln aber wurde die Sache klar: Aha!, CZ! Nun fing die Sache an, Sinn zu machen. Denn das kenne ich schon vom Gleitschirm her, dass die Jungs und Mädels dort auf zack sind und in jungen, neu gegründeten Firmen zu östlichen Kosten Produkte produzieren, die durchaus westlichen Qualitätsansprüchen genügen können. Dazu noch neu am Markt, mit Lebenshaltungskosten weit hinter den Westeuropäisichen, da ergeben sich dann schon mal erstaunlich tiefe Preise für richtig gute Produkte.

So weit so gut. Was ich aber nicht gefunden habe (so auf die Schnelle :oops: ) bei choc.cz: Informationen über ihre Modelle. Wo kriege ich die am besten her?

Nach diesen ersten Informationen, die ich von euch erhalten habe, neige ich zu folgendem: Wenn ich für schlappe 120.- (oder so -- lass es auch 150.- sein) euro ein fabrikneues Brett bekommen kann, das mir von euch, wie mir scheint, sehr glaubwürdig als meiner momentanen Situation angepasst beschrieben wird, ja dann werde ich doch nicht noch lange rumdrucksen.... Her mit dem Ding, eine passende Bindung drauf, und ab in den Schnee. Und wenn ich dann schon während der ersten Saison beim testen verschiedener Boards MEIN Traumbrett entdecken sollte, dann habe ich nicht wirklich etwas verloren, sondern mir für eigentlich wenig Geld die Möglichkeit erkauft, in aller Ruhe zu MEINEM Traumboard zu finden.

Bezugsquelle für Choc: wo? wie? Empfehlungen? 'Abratungen'?

Und die Bindung: Wenn gesagt wird 'F2' -- ist damit wohl die F2 INTEC TITANFLEX gemeint? Grösse für mich wohl L (euro-schuhgrösse 44/45). Welche Rolle spielt der Jahrgang?


Gruss, Heinz (aka Targa2)

targa2
Rank 2
Rank 2
Posts: 10
Joined: Thursday 11 December 2008, 9:32

Post by targa2 » Saturday 13 December 2008, 9:41

intec? intec???


War ich da mit dem Kauf der Reactoren (Burton Reactor) vielleicht doch etwas vorschnell?

Ich habe zu Wochenbeginn eben erst gestaunt, wie locker-lässig-elegant ein 'Hardboot-Dinosaurier' (seine Eigendeklaration!) nach dem Absteigen vom Sessellift, ohne sich zu bücken, sich in seine Bindung eingeklickt hat, und ohne Zwischenhalt losgedüst ist. Während ich mich erst mal hingesetzt und mir mein Leihbrett an meine Leih-Softboots geschnallt habe... (Leihbretter für Hardboots? Fehlanzeige...)

Und nun vermutet da jemand, dass die Reactoren wohl nicht mit intec kompatibel sind. Stimmt das? (Bitte bitte NEIN!). Wenn ja, sind sie dann mit gar keinem step-in System (oder wie immer das heissen mag) kompatibel? Gibt es da überhaupt diverse von?

:think: :huh:


Gruss, Heinz

User avatar
Felix
Rank 5
Rank 5
Posts: 669
Joined: Thursday 30 October 2003, 20:14
Location: Austria, but moedling near vienna, bloody 1 hour drive to semmering or rax
Contact:

Post by Felix » Saturday 13 December 2008, 14:08

Powdern und dann ein Alpinbrett empfehlen, kann nur jemand der nie wirklich freeriden ist, mit gscheiten Brettern.

Mit am Longboard, Pintail oder Swallowtail brauchst es aber gar nicht erst vergleichen. Mit Swallowtails kann man uebrigens auch richtig gut carven, also lieber ein Board nehmen, was eher der Freeride als der Alpinfraktion zuzuordnen ist. Ein 23-24cm breites Swallowtail kannst auch gut mit Hardboots fahren. Bei großer Schuhbreite geht evtl auch noch ein bis 25cm Mittelbreites Swallowtail zum fahren mit Hardboots. Sonst werden aber die Winkel zu flach. Swallowtails sind im Wald halt sehr kraftraubend.

Carving sehr gut, Powder beschissen:
Jedes Carvingbrett egal welche breite, solange die Nose nicht mindestens 15-20cm laenger ist als durchschnittlich und der Radiusmittelpunkt recht weit hinten ist am Brett. Das einzige zurzeit so gebaute Brett ist AFAIK das Powderequipment Type A.

Boardmaeßig wennst ein Board fuer alles haben moechtest:
Carven fast optimal, Powder ein bisserl eingeschraenkt:
Powderequipment Type A

Carving sehr gut, Powder excellent solange du genug Platz hast:
Alle eher haerter und schmaler ausgelegten Swallowtails (damit meine ich aber echte Swallowtails, und nicht solche Pintails wie das O'sin die als Swallows vermarkten werden). Carven ist super, aber andriften und rauscarven dagegen eher mueßig.

Carving mit Einschraenkungen, Powder dafuer sehr universell:
Dupraz D1++, Longboards von 180 (absolutes Minimum)-222cm wie von LTB, Radical, Oxxess, Rad-Air. Longboards mit Laenge von 2m haben meist aehnliche Radien (12-14m) wie Freecarvingboards und carven sich sehr aehnlich wie Freecarvingbretter die 30-35cm kuerzer sind. Die meisten Bretter sind aber zu breit und weich fuer Hardboots. Nitro, Nidecker und andere Firmen haben frueher auch solche Bretter hergestellt.

Carven sehr eingeschraenkt, Powder genial:
Powderequipment Type B (vom Shape passts, aber auf harten Pisten versaut der Leichtbau die Laufruhe), Longboards mit Rocker (Reverse Camber), etc...

Zum carven genauso ungeeignet wie durchschnittliche "Alpinboards" im Pow: Frestyle und Freeridebretter <180cm. Wenns noch dazu keinen starken Taper (Pintail) haben oder Reverse Camber/Rocker, sinds auch im Powder nicht angebracht und machen hauptsaechlich im Funpark Sinn.


Zum carven finde ich Swallowtails besser als Longboards, auf offenen Haengen sind Swallows auch surfiger zum fahren. Auf kaputten weichen Fruehlingspisten, carven sich Longboards dafuer absolut super und auch im Wald kann man Longboards leichter drehen als Swallowtails die auch im Pow lieber gecarved als gedriftet werden moechten.

Step-in und Freeriden halte ich fuer sehr sehr kritisch. Wennst im 50° steilen Pow stehst und versuchst in die Intec reinzukommen, wuensche ich dir viel viel Glueck. Vorteil von Intec ist wenn noch, dass man in einer Lawine sein Brettl abbekommt (aber auch nur wenn man die Ausloeser in die Hose integriert). Außerdem fehlt bei Winkeln unter 50° auch noch voellig die Seitwaertsflexibiliaet. Je breiter ein Brett, desto mehr schraenken Intec Hardbootstepin Bindungen den benoetigten Bewegungsspielraum ein. Evtl noch weiche Einsteiger Intec Bindungen, aber lieber eine gute flache Buegelbindung wie Ibex (alte Burton Race Plates).

Reactors waren recht gute Boots, Inteckompatibiliaet???? Intec Bindungen haben auf Brettern ueber 19cm Mittelbreite aber IMHO eh viel viel mehr Nachteile (Vibrationen, zu hohe Steifigkeit vor allem seitwaerts, vereisen, Einstieg im Pow, Eintstieg wenns richtig steil ist) als Vorteile (hohere Seitstabilitaet welche aber eigentlich nur bei Winkeln ueber 60° benoetigt wird, und groeßerer Komfort).

Da Swallowtails oder andere von mir oben aufgelistete Boards jedoch kaum billig zu kaufen sind, kommt ein reines Alpinbrett von Choc/Trans oder was gebrauchtes und ein gebrauchter reiner Freerider (Pintail/Longboard) die gut verfuegbar sind billiger. Allerdings kostet die Freerideausruestung (Pieps, Schaufel, Sonde, Ausbildung zur Benutzung) auch noch mal einiges.
Swoard 3D - 168M
http://Openmtbmap.org - get the most popular maps for Mountainbiking in Europe...

targa2
Rank 2
Rank 2
Posts: 10
Joined: Thursday 11 December 2008, 9:32

Post by targa2 » Sunday 14 December 2008, 11:49

Ui Felix, das war jetzt aber eine volle Breitseite! (... an information :doh: ...)

Und, glaub es oder nicht, ich habe sogar den Eindruck, immerhin die Essenz aus deinen Ausführungen irgendwie mitbekommen zu haben -- ungeachtet der Tatsache, dass ich ob der Fülle an Brettvarianten und -eigenschaften und Fahrstilen und Schneebeschaffenheiten und... und... und... eigentlich beinahe kapitulieren mag... :wink:

Was bei mir ankommt, deutet meinem Gefühl nach eigentlich daraufhin, dass meine früher gepostete Intuition ('Her mit dem Choc A!') wohl richtig sein könnte -- zumindest wenn ich sie noch ein wenig ausbaue: Ich habe ja vor über 20 Jahren schon erlebt, dass ich zwar durchaus mit meinem Mistral Ecstasy auch mal einen Tiefschneehang runter kam, aber zwischen 'runterkommen' und 'völlig-frei-im-Powder-surfen' halt doch ein grosser Unterschied besteht. Wenn Tiefschnee, dann sollte sich das so anfühlen, wie damals mit dem K2 XTC: Drauf stehen, laufen lassen, und wie beim Surfen unbeschwert auf der Welle balancieren. Ohne permanent darauf achten zu müssen, dass die Schaufel nicht absäuft oder so Zeugs. Daher auch meine in diesem Thread von Anfang geäusserte Vermutung, dass ich wohl am besten von Beginn weg auf Zweigleisigkeit setzen sollte: Ein richtiges Carving-Brett, und dazu ein reinrassiges Powder-surf-Gerät. Und wenn das ganze offenbar problemlos geht, ohne dabei jedesmal auch gleich noch die Schuhe wechseln zu müssen, tja, dann ist das doch eigentlich ganz akzeptabel.

Sollte ich also mit dem Choc A ein zumindest valables Carving-Board zum Einstieg haben können, dann hätte ich schon mal was unter den Füssen, und könnte mich ohne grossen Zeitdruck nach einem 'Surf'-Brett umsehen. Denn ich würde ja vorderhand durchaus auch mit einem Choc A 'runter kommen', wenn sich mal ein Powder-Hang vor mir auftun sollte... 8)

Und jetzt möchte ich noch eine Vermutung 'testen', die ich hege. Und zwar eine, bei der es Hardcore-Powderfans (und da gehörst du doch wohl auch dazu) möglicherweise die Nackenhaare aufstellen wird... Sorry für den Fall, dass dir dies in den falschen Hals gelangen sollte. Also: Ich vermute stark, dass Carving-Bretter heute viel viel besser sind als Mitte 80-er Jahre, sprich, dass viel extremere Manöver (Stichwort 'Armpit') möglich sind, und/oder dass solche mit weniger Aufwand sicherer gelingen. Insofern stelle ich mich darauf ein, mit meinem zukünftigen Carving-Board in mir bisher unbekannte Bereiche vorzustossen. Wenn ich mich aber zurückerinnere, wie ich auf meinem K2 XTC nicht genug von dem Kick bekommen konnte, dieselben Tiefschneehänge erneut und erneut und erneut runter zu surfen, dann kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass heutige Powder-Bretter im selben Ausmass wie die Carver mehr leisten als damals. Mit andern Worten: Ich wäre glücklich, mich heute auf meinem damaligen K2 XTC in einen Powder-Hang stürzen zu können (und würde trotzdem bestimmt schon bald nach etwas modernerem lechzen, sobald ich ein wenig testen könnte; ist schon klar... :mrgreen: ) Mit nochmals andern Worten: Kann es sein, dass Powder-Bretter weniger 'heikel' oder vielleicht 'spezifisch' sind als Carver/Racer? Dass man also, wenn das Brett nur einigermassen gescheit konzipiert ist, in jedem Fall so richtig Spass damit haben kann, und sich die feinen Unterschiede zwischen den einzelnen Marken und Modellen im Powder viel weniger bemerkbar machen, als auf harter, griffiger Piste -- oder gar Eis?

Gruss, Heinz

User avatar
Felix
Rank 5
Rank 5
Posts: 669
Joined: Thursday 30 October 2003, 20:14
Location: Austria, but moedling near vienna, bloody 1 hour drive to semmering or rax
Contact:

Post by Felix » Sunday 14 December 2008, 14:11

Im Vergleich zum K2 XTC duerften Welten liegen. Das einzige gute K2 Freeridebrett an dass ich mich erinnern kann war das Eldorado (aber nur das alte, also so bis Jahr 99 gebaut, nicht mehr das ab 200x). Da liegen auch Welten dazwischen. Recht hast du, das alte Swallowtails auch heute noch im Pow 99% aller Boards stehenlassen.

Und auch heutige Powderbretter sind grundverschieden. Kommt auch auf den Fahrstil an. Mir liegen Swallowtails und aehnliche (Powderequipment schwimmt durch superlange Nose auf wie ein Swallowtail) mehr als reine Longboards. Ich hab mir bei meinem Tanker extra noch Inserts 8cm weiter hinten reingemacht, um je nach Bedingungen den Turn wie auf dem Raceboard mit vollem Druck auf die Nose carvend im Pow reinfahren zu koennen. Sprich nur weil es 2m lang ist, muss es nicht unbedingt genug Auftrieb geben. Der Tanker hat sehr viel Auftrieb, aber nicht so viel wie Swallowtails oder Pintails wie Burton Fish oder mein Lieblingspintail das Never Summer Summit. Mit Brettern die im jeden Laden rumstehen, wuerde ich nicht freiwillig in den Pow gehen, wenn ich noch richtige Powderbretter hab. Mein altes Nitro PowPow in 196cm ist aber trotz Alter von so 10 Jahren ein absoluter Traum (Swallowtail). Ist halt schon durchgetreten, was man vor allem bei Hartschnee Offpiste mitbekommt. Ein Swallowtail von Swell Panik ist noch immer ein Traum von mir. Nur sind die mir neu zu teuer, und gebraucht gibt sie niemand her. Schau dir mal die Berichte von Nils hier im Forum zu Swallowtails an, der hat fast jedes Swallowtail gefahren was es gibt.
Swoard 3D - 168M
http://Openmtbmap.org - get the most popular maps for Mountainbiking in Europe...

User avatar
Schneewurm
Rank 5
Rank 5
Posts: 593
Joined: Wednesday 5 April 2006, 22:54
Location: EU-freies Eldorado in mitten der EU

Post by Schneewurm » Monday 15 December 2008, 11:12

Der Felix und das grosse Warten - was machen die Strassen und der Strom (da wo Du hin willst) - geht da schon was wieder? Smucicsce ne obratuje zaradi urejanja prog. Ab Mitte nächste Woche wollen sie's dann scheinbar versuchen. Achtung, bleibe auch nicht mit dem 200er (*) im flachen stehen - ist immer so mühsam und Energie-fressend wieder flott zu kommen!
Bei uns ist es zur Zeit etwas schwierig, der Schnee und der Wind halt! (z.B. Gestern 255 km/h bei der Starthütte des Lauberhorn-Skirennens auf einer Höhe von 2315 müM) Gestern Abend häuften sich, einhergehend auch die LW-Unfalls-Meldungen am Rundspruch, der eine oder andere wurde bis zum Einbruch der Dunkelheit noch nicht gefunden.

- - - - -

1995/1996 gabs mal von Freesurf, das war so eine Snowboardfabrik der französischen freien Surfer, ein Swallowtail, welches sich schlichtweg nur "Powder" nannte, 182 cm lang und 21.0 cm schmal war. Einzug hinten 2.9 cm.

Coole Kombination für eine Zwei-Board-Strategie:
Powderequipment Type A und ein Swoard - also ein Kurzbogenbrett, welches man problemlos auch neben der Piste fahren kann und ein Langbogenbrett um sich auf den Pisten im Schnee zu kuscheln.
Das schlägt sich dann aber auch schon wieder mit etwa Euro 1750-1780.- zu Buche.

- - - - -

(*)
So-so dann noch ein "kaputtes" dazu, das passt dann aber schon gar nicht zum klassischen Auftreten eines Wintersportlers, wie man es sich auf manchen Foren wünscht!
Traf ich doch letzte Woche auch so einen "Aussetzigen" an, in einem kleinen Skigebiet, so ganz ohne Hype und Etikette: Einen Herrn welcher ich schon mal an einem renomierten Skigebiet getroffen habe und welcher dort seine Ausrüstung jeweils am Berg oben auf der Mittelstation deponiert hat, einen Herrn, welcher auch heute wieder da war, sich aber vorzugsweise an Orten wie Saas-Fee/Zermatt/Andermatt oder Engelberg seinen Wintersport ausübt. Aber eben, an gwissen Tagen überlässt auch er solche bekannten Gebiete besser denjenigen, welche gerne zeigen wie gut dass sie fahren können und was sie so alles zur Schau zu stellen vermögen. Nun er selbst fährt sehr viel, ja er fährt auch verdammt gut und er kennt keinen Unterschied zwischen Piste/ neben-der-Piste, zu steil oder flach, engster Wald oder schöne Ebene, doch nein er fährt nicht mit den teuersten Klamotten von Salewa oder Mammut rum, sein alter Overall ist schon an mehrern Stellen angerissen - obwohl er sich was neuses Leisten könnte - authentische Wintersportler messen ihr Erlebnis eben anderst, als der normale Alpen-Tourist.
Sein furchtbarstes Erlebnis / Reinfall war aber, wie er mir erzählte, die Pfälzer Skiwoche, welche jeweils im November in Zermatt statt findet. 2000, 3000 Irre welche in den Bergen, ohne Rücksicht auf Andere und sich selbst, einfach nur die Sau raus lassen!
Gliding on Snowboards,
like Pogo, Kessler, Virus, Hot, Nidecker and others,
from 151 up to 183 cm and 14 to 27.4 cm width,
covering any kind of shapes with
any kind of boots and bindings.

User avatar
Felix
Rank 5
Rank 5
Posts: 669
Joined: Thursday 30 October 2003, 20:14
Location: Austria, but moedling near vienna, bloody 1 hour drive to semmering or rax
Contact:

Post by Felix » Monday 15 December 2008, 11:19

Die Straßen sind o.k., nur leider macht das skigebiet nicht auf weil es zuviel Schnee hat:
"FRIDAY, 12th of December. As a result of the snow storm that cought KANIN in the past 48-hours the snow level raised to the December record high of 530 centimeters.

Due to enormous amount of snow on the ski-center area and bad weather forecast, we've decided to reschedule the opening of ski-season to the second half of next week. "
Inzwischen hats schon 6m Schnee (also ueber 3m Neuschnee in 5 Tagen), und Mittwoch soll noch 1m dazukommen. Ich werd aber am Eroeffnungstag sicherlich dort sein.
Boardwahl kann bei dann ungerittenen 4m Powder nur lang,laenger am laengsten sein, ich will ja nicht komplett versinken.
Swoard 3D - 168M
http://Openmtbmap.org - get the most popular maps for Mountainbiking in Europe...

User avatar
joemzl
Moderator
Moderator
Posts: 1405
Joined: Tuesday 5 September 2006, 20:29
Location: where Varus died in Germany // above you see, why I came to snowboarding: the Vitelli Turn

Post by joemzl » Monday 15 December 2008, 13:31

targa2 wrote:Mit nochmals andern Worten: Kann es sein, dass Powder-Bretter weniger 'heikel' oder vielleicht 'spezifisch' sind als Carver/Racer? Dass man also, wenn das Brett nur einigermassen gescheit konzipiert ist, in jedem Fall so richtig Spass damit haben kann, und sich die feinen Unterschiede zwischen den einzelnen Marken und Modellen im Powder viel weniger bemerkbar machen, als auf harter, griffiger Piste -- oder gar Eis?
Nein

Ich bin nun wirklich kein hochbegabter Carver vor dem Herrn, aber noch viel weniger ein erfahrener Freerider wie Felix das ist.
Trotzdem wette ich, daß jeder halbwegs bessere Anfänger die Unterschiede der einzelnen Boards erfahren kann, wenn er sie nacheinander testet.
So ging mir das jedenfalls, als ich im Januar bei den Freeridedays in Davos etliche Boards gefahren bin.
Und das waren alle sogenannte Freerideboards. Aber dazwischen lagen Welten.
Und wenn ich dann lese, daß man Alpinboards auch im Powder fahren kann, stellen sich mir alle Nackenhaare hoch. :wall: :silly: :doh:
Natürlich kann man mit vielen Boards Spaß im Tiefschnee haben - aber nur so lange, wie man nicht weiß, daß es bessere Boards gibt.
Extreme Dreamer every night

Swoard Pro 175M +Race Ti Flex, Plasma CE185/17, Swoard Stoke 162M

targa2
Rank 2
Rank 2
Posts: 10
Joined: Thursday 11 December 2008, 9:32

Post by targa2 » Monday 15 December 2008, 23:11

Grrmpfhhh....!!! :angry: Wie funktioniert nur diese Zitier-Funktion nochmal....????

Nun, dann halt von Hand. Joemzl schreibt:

Natürlich kann man mit vielen Boards Spaß im Tiefschnee haben - aber nur so lange, wie man nicht weiß, daß es bessere Boards gibt.


Das trifft ziemlich genau meine Vermutung. Ist vielleicht dasselbe wie: Natürlich kann ich mit einer guten Reise-Enduro Spass daran finden, Runde um Runde auf einer Rennstrecke zu drehen. Wenn ich aber dann dasselbe mal auf einer sportlichen Strassenmaschine erlebt habe, dann werde ich in Zukunft die Enduro für's Gelände und zum Reisen 'abkommandieren'.


Dann schrieb Joe noch:

Trotzdem wette ich, daß jeder halbwegs bessere Anfänger die Unterschiede der einzelnen Boards erfahren kann, wenn er sie nacheinander testet.


Na klar, einverstanden, darum ging's mir auch nicht, dass man die Unterschiede nicht bemerken würde. Sondern darum: Ich vermute, dass die feinen Unterschiede zwischen den Brettern im Alpin-Bereich stärkere Auswirkungen auf den Fun-Faktor haben, als im Powder-Bereich. Mit andern Worten (einer meiner Lieblingausdrücke -- merkt man's? 8) )kann ich mir vorstellen, dass ich im Powder mit dem zehntschlechtesten Powder-Brett (also ein Brett, das wirklich für Powder konzipiert wurde) im Tiefschnee mehr Spass haben kann (auch wenn es nicht hammerhaft spassig ist) als mit dem zehntschlechtesten Alpin-Brett auf harter Piste -- da denke ich eher, dass ich nach der ersten, na, sagen wir nach der dritten Abfahrt, wenn die Schuhränder vom vielen Drücken zu schmerzen beginnen, in die Bar wechseln würde...

Und, Jungs und Mädels, dies soll in keinster Weise die eine Fahrweise über oder unter die andere rücken!!! Also bitte bitte nun nicht eine Herabsetzung oder sowas hier rein konstruieren, die mitnichten in meinen Gedanken existiert! :pray:

Um es nochmal mit dem Motorrad-Vergleich zu verdeutlichen: Wenn man sagt, dass bei einem Strassensportler die Auswirkungen z.B. einer verzogenen Gabel deutlicher spürbar sind, und das Bewegen der Maschine am Limit stärker beeinträchtigen als bei einer Moto-Cross-Maschine, dann ist das ja auch keine Minderbewertung der Crossmaschine gegenüber dem Strassenrenner.

Und um es abschliessend nochmals ganz klar zu machen: Was ich da geschrieben habe sind meine Vermutungen -- und ich bin gerne bereit, mich mit guten Argumenten eines besseren belehren zu lassen.

Locked