skywalker wrote:Hey Jungs,
Ich fahre übrigens auch z.B. Buckel lieber mit klassischer Tiefentlastung, auf Eis ganz nach Bomber-Philosophie zwar Rotationstechnik, aber Hochentlastung mit recht starkem Hüftknick Backside und gebeugten Knien Frontside. Ich bin Deiner Meinung: Der Könner paßt seine Fahrtechnik dem Gelände an.
Ihr - Frunobulax und Du - sprecht mir völlig aus der Seele. Wenn ich so über meinen Fahrstil im anspruchsvollen Gelände nachdenke, muss ich feststellen, dass jeder Schwung und jede Bewegung ein automatisch ablaufender Vorgang ist, der rein durch mein taktiles Empfinden und den Vestibulärapparat gesteuert wird. Will heißen: Irgendwann schafft man sich alle Steuer-und Entlastungsvarianten mal drauf und schleift Sie ein. Das hat den Zweck, dass die antrainierten Muster situativ abgerufen werden können und blitzschnell zur Verfügung stehen. Hier kommt es sogar vor, dass jeder Schwung komplett anders ist. Mal wird gesprungen, die nächste Backside wir tiefentlastet und dann gibt es vielleicht einen Schwung, der nur über eine Veränderung der Körperspannung gesteuert wird. Und genau hier kommt wieder so ein Lehrplan ins Spiel, der einem helfen kann, diese Muster einzuschleifen. Völlig verkehrt ist es imho, den Lehrplan als Fahranweisung zu verstehen - im Sinne von: Nur wer so fährt, fährt richtig. Und genau an dieser Stelle finde ich es sinnvoll, ein weiteres Tool zu abzuspeichern, dass mir helfen kann, noch schwierigere Geländeformen noch schneller zu bügeln.
Es gibt immer solche Momente beim Boarden, wo man mein meint, aha eben ist ein Knoten geplatzt. Das sind die Momente, wo man fährt, ohne bewusst zu steuern, sondern es fährt sich wie von alleine. Ich nenne das einfach mal den Flow. Manchmal kommt er und manchmal versucht man verkrampft per Anstrenung und bewusster Steuerung zu fahren.
Vor einigen Jahren war ich mal auf nem Lehrgang für Skifahrer - ich war nur geduldet. Lehrgangsleiter war ein Skilehrer. der seit 20 Jahren Skischule für Blinde macht. Was ich in diesen 3 Tagen mitgenommen habe, war gigantisch. Es ging nicht um Technik, sondern darum, wie man diesen Flow beliebig reproduzieren kann. Was mir als wesentlicher Punkt in Erinnerung geblieben ist, sind die Faktoren Rhythmus, Timing und eine positive Grundstimmung. Er hat dazu noch den theoretischen Background geliefert, den ich mir aber nur teilweise behalten habe. Es ging da um Rezeptoren, Muskelspindeln etc. Als einfachsten praktischen Tipp konnte ich mitnehmen, dass Rhythmus neben einer gut eingeschlifffenen Technik die Grundvoraussetzung für ein wirklich gutes Riding ist. Dann sollten auch Buckel, Nebel oder steile engstellen sauber zu fahren sein.
Deshalb: Keep on Swinging
@skywalker: Hüftknick auf der Backside??? Mit Verlaub, das geht ja gar nicht! Nennt man sowas Bomberstyle? Ich nenne das nen Kackstuhl. Das ist genau so falsch, wie gegenrotieren. - No offense
Have a nice day!